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NOCTE OBDUCTA LYRICS

Lethe (Gottverreckte Finsternis)

"Lethe (Gottverreckte Finsternis)" (1999)

1. Im bizarren Theater
2. Eine Teichoskopie
3. Begräbnisvermählung
4. Lethe - Teil 1
5. Honig der Finsternis / Phiala vini blasphemiae
6. Lethe - Teil 2
7. Solange euer Fleisch noch warm ist
8. Der erste Frost
9. N.-D.







1. Im bizarren Theater

Ein Wind fährt durch den Hain schlank gewachs'ner junger Bäume
Kommend von dem Friedhof hinter dem brachliegenden Feld
Wispert, was die Gräber ihm von bittersüßen Tod erzählten
Ein off'nes Grab, ein Grabeswind, als schwarz der Vorhang fällt
Todgebund'ne Liebe haucht den Judaskuß auf warme Lippen
Verrät den Born des Lebens an des Todes ew'ge Gunst
Romantik trägt die Trauer voller Würde wie ein stolzes Banner
Ein Todgeweihter Poet der Liebe gibt sich hin der schwarzen Kunst

Willkommen im bizarren Theater morbider Romantik
Ein Skript aus der Gruft

Wir trieben durch verbotene Meere
Jenseits der Vernunft... zu sündigen Gestaden
Wir labten uns an verbotenen Früchten
Und die Einsamkeit... starb in unseren Armen

...ein Rosenstrauch...
...ein gift'ger Dorn...
Ihr Blut unsagbar lieblich sprang
Von wo der Dorn ins Fleische drang
Benetzte süß ihr Hochzeitskleide
Prachtvoll rot auf weißer Seide
Als dieser Körper, der so zart
So schwer in meinen Armen ward
Und dumpf auf schmutz'ge Erde sank
Als ich schon längst mich abgewandt

Melpomere führte mich - schwermüt'ger Tanz in trübem Takt
Ein Totengräber wachte schreiend auf und sah den letzten Akt
Ich taumelte, dem Tanz entrissen zum Grabesschmuck am Bühnenrand
Melpomere hob zum Abschied eine blutverzierte Hand

Euterpe spielte leise den alt geword'nen Tag zu Grabe
Ich lächelte ob der Schönheit des Hefts, das aus der Brust mir ragte

Requiem!

Verehrtes Publikum
Andächtig senkt die verwirrten Häupter
Gedenket derer, die verstorben, denn sie sollen eure Gefährten sein...




2. Eine Teichoskopie

Unter nachtblauer Himmelskuppel
Auf höchstem Gipfel
Liegen Täler mir zu Füßen
Liegen bar vor meinen Augen
Und was euch verborgen bleibt,
offenbart sich meinem wachen Blick
Auf meiner sturmgepeitschten Warte
Höret nun meine Worte...

An den Wällen heiler Welten
Kreischen schwarzgefiedert Raben
Öffnen sich pechschwarze Schlünde
Todgeweihtes zu begraben

Und als ich wissend über die Länder sehe
- Endzeit sehe -
Ist mein Lächeln der Ruin aller Heiligen
Hoffnung würgt ein letztes Gebet hervor
...doch es verhallt ungehört in Grabesdimensionen

Schatten aus Sphären des Jenseit'gen reiten
Ein Sturm ist geboren im Mahlstrom der Himmel
Jenseits der schroffen Gebirgshorizonte
Und wütet vernichtend in ächzenden Welten

Fernab steigen Fluten aus tosendem Meer
Nokturne Gewitter reißen mit Blitzen
Klafter in tiefschwarzes Firmament
Himmel stürzen aschenschwer

Die Quellen speien nun Eislavinen
Flüsse tosen die Ufer zerreißend
Und fließen in Tälern, die einst voller Leben
Durch die geschmolzenen Steinbauruinen

Das ihr anvertraute setzt Klio in Flammen
Im Schattental brennender Berghanggiganten
Fauchend vernichten die Gluten ein Damals
Als endlose Buchseiten Feuer fangen

Die apokalyptischen Reiter, sie tränken
Die durstigen Rappen am Unterweltstrome
Im Atem der Endzeit versiegt das Gewässer
Ein Flußbett von Staub und Totengedenken




3. Begräbnisvermählung

Der Nebel weicht, der Schleier reißt
Gibt mein Gesicht den Augen frei
Mein Abbild im Gesicht der Erde
Verschwommen aus den Schwaden steigt

Eine Landschaft...
Ein Spiegelbild der Landschaft meiner Seele
Täler schwelend in Haß
Doch voller Schönheit all die Schatten
Undurchdringbar der Wald, in dem die Nacht gefangen

Ein Rinnsal meines Blutes gleich
Wie ein düst'rer, träger Strom
Der lange Narben in die Landschaft reißt
Der Ufer teilt
Ein dunkler Pfad in dunklem Reich
Ein Wanderer, gebeugt, von Leid

Ein Weg...
Ein Spiegelbild des Weges meines Lebens
Gestrüpp zerkratzt den Pfad
Er trägt die Bürde des Verstehens
Unbegehbar, wenn nicht meine Hand dich führt

Wir stolpern durch die Welt der Toten
Erschöpfung singt in hohlen Chören
Weisen einer Gegenwart
Die ehern uns're Fesseln hält

Stimmen schrillen grell und grausam
Wecken die Erinnerung
An Zeiten, die wir nie gesehen
...und taumeln bis die Ketten bersten

Deine bleiche Haut, weiß wie Elfenbein
Noch weich, doch kalt wie Eis
Bei Grabesgesang hinter gefrorener
Und starrer Sonne steigen wir...
...hinab

In verzweifelter Hoffnung krallen sie sich
Erblindend an leere Glaubensruinen
Wir, ihrer sterbenden Kerker entfliehend
Eng umschlungen
Abseits der gehetzten Blicke
Fleischgewordene Finsternis

Trauernde Marionetten, Leichenzug schluchzenden Elends
Doch ihre Tränen um dich erreichen mich nicht

Es falle Schönheit nie zum Raub
Würmern, Maden, faul, verdorrt
Doch im Marsch der Zeit ist Schönheit Staub
Und Liebe nur ein Wort

Möge dein Kuß
Meine Lungen füllen mit Blut
Grabgebund'nes Aufgebot
Blutgetaufte Verlobung

Begräbnisvermählung




4. Lethe - Teil 1




5. Honig der Finsternis / Phiala vini blasphemiae

Tempel prachtvoll finster
Im Spiegel aufgewühlter Himmel
Lästerlich entweiht sakralen Boden Opferblut
Verdunkelt die Gestirne in geronnener Begierde
Rausch, Ekstase, Sündenfall
Epos einer bittersüßen Nacht
Ein Weltbild stöhnt in Flammen
Scheiterhaufen fiebriger Unversöhnlichkeit

Unter den steinernen Augen erhabener Skulpturen
Die starren aus Äonen in die Finsternis der Nacht
Die thronen auf verzierten Sockeln voll grotesker Grazie
Ornamentalen Wahnsinns widernatürlicher Pracht
Abstruses Schattenspiel, Abbild des Verruchten
Fackeln bannen flackernd uns're Orgien auf den kalten Stein
Haßgetränkte Liebe glüht in schweren Kohlenschalen
Treibt den Zorn, die Lust, die Laster lieblich in den schweren Wein

Entziehe dich dem Blick der Gestirne
Labe dich in Horror an verbotenem Wein
Lausche den Verheißungen der Schlange
Aus Aschen der Verbannung steigt ein Paradies
Tropft zäh aus ungeahnten Weiten
Süßer als der Kuß der jungen Nacht
Säuselt sanft von längst vergess'nen Zeiten
Schmecke lustvoll schaudernd den Honig der Finsternis

Reißet schmutzige, klaffende Wunden
In die Träume derer, die blind und verkümmert
Daß Eiter sich in ihre Seelen ergieße
Die Herzen vergiftend, zerfressend den Kern

Schweiß auf bebender Haut
Schweiß auf meinen Lippen
Unter den steinernen Augen erhabener Skulpturen
In stiller Zustimmung eisig lächelnd
Unter ledrigen Schwingen der schützenden Nacht
Entfaltet...

Und unter den Qualen vernichtender Wahrheit
Bersten die Pfeiler des Weltengefüges
Wo hohles Gestein krankhafter Verblendung
In nichtswürdiger Dummheit zusammengefügt
Es walte die Kraft unserer Träume
Jenseits und diesseits des prunkvollen Tempelmauerwerks
Als Manifest in die Unvergeßlichkeit gemeißelt
Feierlich...

Lasset diesen Kelch nicht an mir vorübergehen

Wir grüßen schwindende Gestirne
Blaß, erschöpft, doch ohne Schmerzen
Kurz bevor der Morgen graut
Tanz der Flammen schlanker Kerzen
Besiegele den Pakt im Zwielicht
Bade dich im Kerzenschein
Tauche auf aus deinen verklärten Augen
Erhebe gen Himmel den blutroten Wein

Phiala vini blasphemiae




6. Lethe - Teil 2




7. Solange euer Fleisch noch warm ist

In die Umarmung der Nacht; der Kuß der schwarzen Muse
Die Nacht zerreißt mit zarten Händen mir die Brust
Hält mir mein warmes Herz vor Augen, heißes Blut auf meinen Lippen
Die Augen geöffnet, die Fesseln gesprengt, geheilt
Lethe, wasch die Wunden rein

Folgend dem purpurnen Rinnsal, der den Weg mir gezeigt
Euer Blut soll mein sein...

Schwarzromantik
Sanfter Tod
Zärtlich wiegt in meinen Armen
Das Dunkel deine Süße ein Grab von purpurrot
Todessehnsucht
Aufbegehren
Wollust schreit nach Blut, dem warmen
Mein Herz schlägt ruhig in dunkler Liebe, warm von deinem Blut

...und bittersüß schlägt Finsternis über deiner Seele zusammen
Noch während du zitterst
Noch während bleich die Farbe von deinen edlen Zügen weicht
...und doch lächeln die blutleeren Lippen

Solange euer Fleisch noch warm ist
Wird die Liebe nie vergeh'n...

Fleischeslust - Nacht in meinen Venen
Einsam wandelnd unter kaltem Mond
Kein Schatten an meiner Seite
Kein Schatten schneidet das neblige Licht
Das Leben war nichts weiter als ein Grab
Verzweifelt kratzten wunde Finger voller Sehnsucht und Verlangen
An den morschen Grenzen eines kerkergleichen Lebens
Bis die Verzweiflung in den Armen der Muse erstarb
Befreit von auferlegten Zwängen
Mich gelüstet nach warmem Fleisch
Mein kaltes Grab zu wärmen...

Geleite Blutgeruch mich
Windlicht in Stürmen der Vergänglichkeit
Auf Schwingen der lieblichen, grausamen Nacht
Die (sündigen) Engel ihrer Flügen beraubt
Zürnend ihren falschen Glanz im Blute gelöscht
Euch zu befreien
In eurer schönsten - in eurer letzten Nacht

Ich werde euch heimsuchen
Solange euer Fleisch noch warm ist




8. Der erste Frost




9. N.-D.

Und als wir schließlich in der gottverreckten Finsternis der Berge angelangt waren,
da hielten wir inne und blickten zurück auf die Täler Lethes,
um noch einmal das zu schauen, was unter unseren Händen dort entstanden.
Wir, sechs dunkle Schemen im wabernden Dunst,
von den Mühen des ungnädigen Schicksals gezeichnet,
senkten unsere Blicke und fragten uns, ob es gut sei, was wir da geschaffen,
denn bisweilen klang das ferne Rauschen des Wassers nicht wohl in unseren Ohren.
Hier und da sahen wir scharfkantige Felsen,
die vereinzelt die Oberfläche des Flusses durchstießen,
und sie schienen uns wie Knochen, die aus zarter Haut stakten.
So regte sich mit einem Mal der Wunsch in unseren Herzen,
noch einmal Hand zu legen an unsere Schöpfung.
Doch als wir nur einen Schritt getan zurück in die Richtung, aus der wir gekommen,
da ergossen sich die Nebel Sturzbächen gleich in die Täler
und entzogen alles unseren zweifelnden Blicken.
Zu lange schon hatten wir am Strome des Vergessens geweilt.
Wir verstanden, befanden, daß es gut sei und wandten uns um,
die Wanderung zu ferneren Gefilden fortzusetzen, wohin die Herbststürme uns nun riefen.
Sollten die Unwürdigen taumeln in den Nebeln und in die Fluten Lethes stürzen.
Sollten sie ersaufen und in Vergessenheit versinken,
oder sich festkrallen an den schneidend scharfen Felsen,
Lethe würde sie doch noch mit sich reißen in kalter Umarmung...
Prost!

 


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