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LUNAR AURORA LYRICS

Mond

"Mond" (2005)

1. Groll
2. Aufgewacht
3. Rastlos
4. Schwarze Winde
5. Heimkehr
6. Welk
7. Grimm







1. Groll




2. Aufgewacht

Etwas weckte mich
aus tiefem Schlaf,
riß grob hinfort
das schwere Leichentuch.

Etwas griff nach mir
in tiefem Schlaf.
Von innen nach außen,
von außen nach innen
.
Sterne stachen hernieder,
tief in meine Welt.
Sprachen mit einer Stimme,
tief in meinem Herz.

Ein klingender Raum
aus grauer Kälte.
Ein gefühlter Klang
aus tiefster Tiefe.

Gefrorene Formen
zerbrechen das Licht,
manifestierte Schwingung
zernichtet... zerteilt.

Etwas griff nach mir
in tiefem Schlaf.
Von innen nach außen,
von außen nach innen.

Körperlose Schatten
aus gähnenden Kratern.
Dunkler als die Nacht,
derbe und verwegen.

Wilde Schatten fegen
schwärzer als die Nacht.
Derbe und verwegen,
dunkel und mit Macht.

Sterne stachen hernieder,
tief in meine Welt.
Sprachen mit einer Stimme,
tief in meinem Herz.

Seite für Seite
las ich erneut
eine alte Schrift,
las ich erneut,
was ich bereits
zu wissen glaubte.

Schritt für Schritt
sah ich erneut
eine alte Welt,
sah ich erneut,
was ich bereits
zu kennen glaubte




3. Rastlos

Kein Sterben - kein Leben.
Kein Schlafen - kein Wachen.

Wiegender Ast im Tannensturm,
kalter Ruf im Wipfeltanz,
Seher im hohen Turm,
Reisender mit Totenkranz.

Trieb mit Qual und Wonne,
Morgenwind und Abendhauch,
Stern so fern der Sonne,
und flüchtig bin ich auch...

Kein Sterben - kein Leben.
Kein Schlafen - kein Wachen.

Rastlos...

Kein Sterben - kein Leben.
Kein Schlafen - kein Wachen.
Kein Schwarz - kein Weiß.
Kein Richter - kein Henker.

Rastlos...

Nachhall und neue Kunde
höre ich in jeder Stunde.
Heimweh kommt still gegangen,
nimmt mich so sehr befangen.

Feuchte Flügel schlagen schwer,
hoch über dem Nirgendmeer.
Und jeden schwarzen Schlummer
webt der Mond aus tiefem Kummer.

Rastlos...

Wandelbar wie Wolkenzug,
Geisterhafter grauer Rauch,
ungewollter Lug und Trug,
und flüchtig bin ich auch...

Kein Sterben - kein Leben.
Kein Schlafen - kein Wachen.




4. Schwarze Winde

Wo in den eisigen Spuren des Todes
noch der Funke einstigen Lebens glimmt,
wo im Blut auf des Schnitters Klinge
man noch alte Wärme wähnt
und das Nichts
nicht mehr nur inwendig wohnt.

Wo in alten, verblassenden Bildern
noch ein letzter Atemzug strömt,
wo ein letzter Schritt, ein letztes Wort
auf ewig unvollendet bleibt.

Dann kauert, duckt und bangt!
Weil schwarze Winde dräuend türmen.

Schwarze Winde...
unter meinen Schwingen.

Schwarze Winde...
ein Schweben wird zum Fallen,
im Fluge die Leben vergingen.

Eisige Nebel
gefrier`n in meinen Augen,
kalt packt das Vergessen,
das mich bereits erreichte.

Wo ein altes Haupt, ewiges Sinnen
in heiliger Einfalt gebeugt.
Wo quälend altes Erinnern
Tausend Träume grausam zu Grabe trägt.

Da lauscht dem Klang der Totenglocke,
dort, von fernen Ufern her.

Dann kauert, duckt und bangt!
Weil schwarze Winde dräuend türmen.

Schwarze Winde...
unter meinen Schwingen.

Schwarze Winde...
ein Schweben wird zum Fallen,
im Fluge die Leben vergingen.

Wohin ich auch gehen muss,
erhebt er sich steil und blickt zurück.
Wohin mein Weg mich auch führt,
wird mein Auge das seine sein
und sehen... Aug in Aug.




5. Heimkehr

Werde durch die Stollen gehen,
werde tief im Innern wühlen.

Werde tasten, horchen, lauern.
Werde greifen, lauschen, kauern.

Begegnungen mögen kommen,
Welten zu mir sprechen.
Werden meiner Seele frommen,
werden mich erbrechen!

Werde durch die Stollen gehen,
werde tief im Innern wühlen.

Ich greife nach dem Schwarz
und atme Stille tief.
Ich trinke warmes Harz
und nehme das Schicksal,
das mich rief!

Werde durch die Stollen gehen,
werde tief im Innern wühlen.

Werde tasten, horchen, lauern.
Werde greifen, lauschen, kauern.

Begegnungen mögen kommen,
Welten zu mir sprechen.
Werden meiner Seele frommen,
werden mich erbrechen!

Kalte Kristalle stechen
wie weit entfernte Sterne.
Hier und dort...
von Ort zu Ort.
Funkeln und sprechen
wie aus tiefster Ferne.
Immerzu hinfort...
Hier und dort.

Ich greife nach dem Schwarz
und atme Stille tief.
Ich trinke warmes Harz
und nehme das Schicksal,
das mich rief!

In den dunklen Tiefen,
zwischen schwerem Gestein.
Wo Kräfte mich riefen,
wo ich bin daheim...
Allein!




6. Welk

Schwarze Zunge - gestocktes Blut.
Kaltes Herz - erloschene Glut.

Kein Schritt - kein Wort.
Kein Wirken an diesem Ort.

Fallendes Blatt im Moos verhallt,
in diesem nachtbeschwerten Wald.
Wind weht und Wasser fällt,
in dieser mondbeschienenen Welt.

Welkes Laub im Moos verhallt,
in diesem verschwiegenen Wald.
Wasser fällt und Wind weht,
alles... alles vergeht!

Kein Schritt - kein Wort.
Kein Wirken an diesem Ort.




7. Grimm

Sog um Sog hinunter
zu weiten Ebenen darunter.

Zug um Zug hinab
zu tieferen Ebenen herab.

Kein Sternbild bei seiner Geburt,
treibt es hinab die kalte Furt.
Seit einer Ewigkeit,
erschaffen aus Dunkelheit.

Sog um Sog hinunter
zu weiten Ebenen darunter.

Zug um Zug hinab
zu tieferen Ebenen herab.

Und an schroffem Gestein
bricht dabei Seele und Gebein.
Seit einer Ewigkeit,
erschaffen aus Dunkelheit.

Grimm...

Ein Ritual in eisigen Wellen,
um im Mondlicht zu erhellen
den tiefen Urgrund des Seins,
die Kraft des innersten Keims.

Scharf peitschen zornige Wellen,
ersticken das einsame Gellen.
Hilfe für die Toten
wird zu selten geboten!

Stahl, Blut und Fleisch!
Höre das ferne Gekreisch!
Derber Ausdruck... sein Geist,
herber Schrecken... es verheißt!

Sog um Sog hinunter
zu weiten Ebenen darunter.

Zug um Zug hinab
zu tieferen Ebenen herab.

Kein Zeichen bei der Niederkunft,
geboren in eine grimme Zunft.
Seit einer Ewigkeit,
erschaffen aus Dunkelheit.

Grimm...

Ein Kampf in tosenden Fluten,
um auf immer zu verbluten.
Stahl, Blut und Fleisch,
pures Entsetzen und Gekreisch.

Der Krieg zieht seine Kreise
ganz und gar auf seine Weise.
Und in den Tiefen der Meere
verschwinden gigantische Heere.

Nun, so soll es denn sein!
Reiche mir Schwert und Wein,
reiche mir Panzer und Gebein!
Zerschmettern will ich mit Hass!
Ich, das schwarze Nass!!!

 


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