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WOTANSKRIEGER LYRICS

Geleit

"Geleit" (2004)

1. Treue
2. Die wilde Jagd
3. Lichterwachen
4. Vision von den Tränen des gleißenden Lebens
5. Flammengeburt
6. Sehnsucht
7. Gravsted
8. Geleit I
9. Geleit II







1. Treue




2. Die wilde Jagd

Winde heulen traurig,
Stürme schimpfen laut,
Roß und Hunde lärmen,
Wildes Volk brach auf.

Laß die Wäsch heut drinnen!
Hörst du der Scharen Sang?
Ein toter Krieger ist
Ein wahrlich übler Fang.

Von Speer und Strick geboren,
Dem Menschen nicht mehr gleich,
Der Rabe ist ihr Bruder,
Ihr Hauptmann ist der Tod.

Maskenzauber, wilder Tanz,
Fackeln in der Nacht.
Sie folgen dem, der "Töter" heißt,
Der einst geopfert ward,
Durch sich, ihm selbst, welch grausig Tat,
Es stürmt das Heer in Schwarz.

Die Erde ist ihre Heimat
In den Hügeln wohnen sie.
Wo Leben und Tod sich begegnen;
Wo alles vergeht und gedeiht.
Mutter, wer kennt deine Wege?
Bist sanft und grausam zugleich.
Tausende Wasser wuschen
Dein Antlitz seit Anfang der Zeit.

Deck den Tisch mit Speisen,
Im Sturm hört man die Jagd.
Auf das bei dir einkehren,
Die Deinen unverzagt.




3. Lichterwachen

In Gedanken versunken, voll Zweifel und Harm
Allein geh ich meinen Weg.
Nur Unflat und Lüge, boshaft und frech,
Lachen und starren mich an.

Mit Gier wird verdorben was teuer und rein,
Vergessen des Glanzes Geheiß.
Der Mensch macht Platz der Abart zumal.
So laut ist der Tod des Wahren.

Mädel, wer bist du,
hab dich nie gesehen?
Wie Schnee ist die Haut,
wie Sonne das Haar.
Erleuchte mich mit deinem Lächeln.

Die Meute verblaßt,
es wird anmutig still.
Ich seh ihr noch nach
Und Mut keimt in mir.
Licht durchdringt mich blendend.

So schreite ich weiter der Sonne entgegen;
Die Fahne des Mädels treu tragend.
Donnernd schallt ein Glockenklang
Es klingt mein ganzes Wesen.

Gewaltig der Dom, blickt sonnengekrönt
auf mich, seinen Krieger hernieder.
Ich richte die Arme dem Himmel entgegen
Und spüre der Ewigkeit Atem.

Der Glocken Klang erklinge,
des weißen Asen Horn.
Die Sonne ewig scheine
dem Volke lichtgeboren.




4. Vision von den Tränen des gleißenden Lebens

Zwischen zwei greisen Eichen,
im Lichte der sinkenden Sonne,
erkannte ich das einsame Paar,
traurig und stolz, wie Statuen aus Holz.

Der geweihte Herr hält einen Spieß in der Hand,
das schwanenweiße Weib an seiner Seite.
Federn, so weiß wie Schnee, schmiegen sich im Tanz der Winde,
Anmut und Stolz, so traurig und schön.
Hohe Herrin des Waldes, dein Gatte der wilde Jäger,
strahlend helles Haar, die blauen Augen abgewandt.
Tränen rannen mir über die Wangen,
ich fiel auf die Knie, da ich die ihren sah.

Der Geweihte blickt mich düster an,
die Schöne verbirgt ihre Tränen
in der Brust ihres Liebsten.
Der graue Kauz singt ein Totenlied,
Nebel steigt auf und ihr Antlitz verblaßt.
Die Schöne verbirgt ihre Tränen,
die Tränen des gleißenden Lebens.

Volk, es klagt deine Königin, sie weint um dich.
Hörst du jammern den alten Baum? Die Esche bebt.
Mensch, wo ist nur das Licht von einst geblieben?




5. Flammengeburt

Es fließt ein Fluß,
"Schrecklich" ist sein Name.
Ein Hund verschluckt
den Mond und es wird dunkel.
Die Toten stehen auf
und sind gerüstet,
kampfbereit,
mit beißendem Eisen.

Dreimal folgt der Winter, die Sonne siehst du nicht,
Der Himmel, der klafft oben, die Erde unten bricht !
Wenn der Wolf die Fesseln sprengt,
ein flammend Schwert die Welt verbrennt,
ein schweigend Gott den Vater rächt,
dann steht es um das Leben schlecht.

Die Sterne hell,
fallen auf die Erde.
Es verschlingt
das Untier jenen Krieger,
"Graubart" genannt,
so wie einst geschehen,
am Anfang der Zeit -
Ewig sei das Leben !

Abart und Unrecht, in Flammenglut vergehen,
doch der Mutter Antlitz, ein Volk wird wieder sehen!

Wenn der Wolf die Fesseln sprengt,
ein flammend Schwert die Welt verbrennt,
aus dem Urmeer wie zuvor,
ein Vogel hebt die Welt empor.
Denn wo wir Flammen leuchten sehen,
dort wird das Leben neu erstehen !




6. Sehnsucht

Oh Feuer des Lebens, berausche mein Wesen!
Der Wahrheit schöne Zeichen
Trage ich stolz und will sie auch tragen,
da todeswund ich sinke.

Habt ihr verlernt, zu feiern es recht,
des Lebens heiliges Fest?
- In Feuer und Blut, gläubig und treu,
den Hauch des Ewigen atmend.

Der Tod soll kommen, mich Treuen zu krönen,
längst bin ich bereit.
Grimmes Geschick, ereile mich jäh,
- Es wird Zeit zu leben!




7. Gravsted




8. Geleit I

Schimmernder Strom,
der stets Zuflucht mir war,
du leidest Unbill,
doch wem wird's gewahr?

Wie oft hier am Ufer,
nur der Wind sah mich stehen,
ich lächele sanft,
hab dich lang nicht gesehen.

Doch du, alter Freund,
merkst es doch gleich,
das Lächeln ist kalt,
das Antlitz mehlweiß.

Dein Trost ist warm,
doch nüchtern zugleich:
"Was wird, muss sein",
raunt es aus jenem Reich.

So sicher wie deiner Wogen ewiges Spiel,
wie sein Wort im Geäst.
Grüß mir die Liebste, auf deinem Weg immergleich.
Wie ihr wohl ist? Ob sie auch denkt an mich?
Schön ist sie wie immer, doch kennt sie mich nicht.
Erinnerungen an das, was nie geschah,
im Feld ist es einst geschehen.
Schneelichtes Weib, einmal Kinder mir schenkt,
sie spricht zu mir aus der Linde.

So stehe ich stumm,
erneut hier bei dir,
teile dein Leid,
verfluche den Tag
und gebe ein Stück dir Geleit.




9. Geleit II

Schimmernder Strom,
der stets Zuflucht mir war,
du leidest Unbill,
doch wem wird's gewahr?

Wie oft hier am Ufer,
nur der Wind sah mich stehen,
ich lächele sanft,
hab dich lang nicht gesehen.

Doch du, alter Freund,
merkst es doch gleich,
das Lächeln ist kalt,
das Antlitz mehlweiß.

Dein Trost ist warm,
doch nüchtern zugleich:
"Was wird, muss sein",
raunt es aus jenem Reich.

So sicher wie deiner Wogen ewiges Spiel,
wie sein Wort im Geäst.
Grüß mir die Liebste, auf deinem Weg immergleich.
Wie ihr wohl ist? Ob sie auch denkt an mich?
Schön ist sie wie immer, doch kennt sie mich nicht.
Erinnerungen an das, was nie geschah,
im Feld ist es einst geschehen.
Schneelichtes Weib, einmal Kinder mir schenkt,
sie spricht zu mir aus der Linde.

So stehe ich stumm,
erneut hier bei dir,
teile dein Leid,
verfluche den Tag
und gebe ein Stück dir Geleit.

 


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