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VALDKYND LYRICS

Sehnend in den Zeitenlauf

"Sehnend in den Zeitenlauf" (2004)

1. Herbstzerfall
2. Eisgesang
3. Wintersterben
4. Tautropfen
5. Stiller Wasser Einklang
6. Farbengaukelnd
7. Wind der Zeiten
8. Traumsinnen
9. Der Wasserfall
10. Sengend
11. Tod der Lichter







1. Herbstzerfall

Herbstzerfall im Dämmerwald
Kälte zaubert Atemnebel
Erinnerung...verwischt
alter Schmerzen blasse Vision
stumm verschleiert: grau...


Ein Dämmerfunke brennt
entfacht nur kaltes Feuer
bald erlischt...tot
Vergänglichkeit, nur Trauer bleibt
in der Monotonie der Zeiten...


Gleichklang folgt Stillstand
verlor ich die Sinne
verirrend...im Nichts
alles in Unendlichkeit verstarb...
es blieb allein mein Schrei...




2. Eisgesang

Flieh in meine Nacht
durch Schnee und Frost
mit deinem Herz...
Spür der Kälte Macht,
den Wind von Ost,
den ganzen Schmerz...


Stirb mit mir hinfort
kristallen kalt
im Winterbann...
Fern von jedem Ort
verschneit im Wald
in Eisgesang...


Fühlst du jeden Stich
eiszapfengleich
in deinem Leib...
Starr das Licht verblich
im Kältereich...
Schweig still! Verbleib...


Spür der Kälte Sieg
im toten Krampf:
Ein letzter Klang...
Still die Nacht verfliegt...
ein letzter Kampf
im Eisgesang...




3. Wintersterben

Spürst du die Kälte hier drin?
Wie sie greift zum Herzen!
Sie zu erfrieren droht!
Krampfend!
Versuchst du dir letzten Mut zu schaffen
wenn der Tod, der Tod, dir die Kehle abschnürt
und dich in der Kälte zittern lässt...
Ein letzter Atemzug, ein letzter, ein letzter Schauer,
und du fühlst, du fühlst,
wie sich dein letzter Teil, der letzte Teil deines Verstandes
in Eiskristallen auflöst und
zerbricht...




4. Tautropfen

Tautropfe funkeln wie Glas,
fallen von Eis und Zeit,
schwimmen im Licht so klar,
enthüllen die Welten blass...


So fließt von dannen die Zeit
und Eisblumen im Haar
sind bald schon nicht mehr da,
hinfort- meiner Leiche Kleid...


Leblos am Boden wie Stein,
vergessen längst von Tag
einst der Kälte erlag,
trifft mich nun sonniger Schein...


Tautropfen funkeln im Haar.
Eine Hand streichelt mich,
mich, die kalt verblich
und Tränen funkeln so klar...


Der Tod weicht von mir wie Eis.
Ich öffne die Augen:
Ich bin nicht gestorben,
erkenn ich dich lächelnd leis...




5. Stiller Wasser Einklang

Stiller Wasser Einklang
ein Rauschen hüllt den tag
in sachte unbeschwerte Klänge
fast unwirklich dem Traume gleich.

Doch rastlos bebt es noch
in mir und will nicht fort
voll Unruh sinn ich in die Zeiten
noch dringt kein Frühlingslied in mich.

So bitter pochts in mir...
Stiller Wasser Einklang
bringt selbst mich nicht zur Ruh,
verbleib ich stumm im Sehnen nur.

Wann wird es nun enden?
Wenn grüner Blätterduft
auch klingt in meines Herzens Stimme?
So dass ich endlich frei sein kann...




6. Farbengaukelnd

Ein mattes Wandeln durch den Morgen
schattenhaft schon Blüten im tau
Folge mir durch müde Frühlingsluft
das Warten auf Leben begann.

Still wehn Lüfte durch die Wälder
Knospen ruhen noch im Schlaf
Werden wir den Weg je finden?
Ungewiss scheint jeder Klang...

Lichter spielen die Gedanken
seltsam farbengaukelnd blass
Keiner weiß um jenes Fühlen
ein Irrweg wandelnder Zeit...




7. Wind der Zeiten

Wer will die Welt noch verstehen?
Seltsam ist jeder Augenblick.
Soll doch ein Wind mich verwehen.
Sicher kehr ich nie zurück.

Wer will den Mensch noch verstehen?
So viel hass in jedem Blick.
Soll doch die Menheit vergehen.
Sterben soll sie, Stück für Stück!

Wer will sich selbst noch verstehen?
Kämpf ich doch täglich gegen mich.
Soll doch ein Wind mich verwehen.
Weltverlassen ohne Glück...

Mit dem Wind kommt die Zeit
über die Länder herein
es vergeht weltenweit,
wird alles bald entstorben sein...

Mit dem Wind kommt das Licht,
wieder die Welten befreit,
ohne Menschen, kein Gesicht,
wieder zum Leben bereit...

Wann wird der Mensch nun vergehen
frag ich mich jeden Augenblick
soll doch ein Wind mich verwehen,
dann pocht Freiheit auch für mich...




8. Traumsinnen

Lüfte kämmen Wälder - erstes Grün
flammend strebt mein Sehnen in das Licht
tanzend, ja, fast flieg ich durch die Wälder
von Übermut so frühlingshaft erfasst

Leuchten sanft die Himmel - trautes Blau
schwelgend schwebt mein Blick ins Farbenmeer
taumelnd, ja fast fall ich in die Tiefen
von Traumesmacht so unwirklich entfacht

Schattenspielen folgt Frühlingsleuchten
Lichtermeere doch auch Wäldergrund
streif ich durch die Weiten
Singend mit den Winden
Niemand kann es fühlen...
Niemand kann es sehn...




9. Der Wasserfall

Es strömt herab der Tage Schmerz
ein Sturzbach ungeweinter Tränen
füllt mir mit glänzend Nass mein Herz
umspühlt mein ungestümes Sehnen.

Es bricht herein mit alle Macht
in Urgewalt vergang'ner Zeiten
ergreift auch mich , das Wasser lacht
und stürzt hinaus in ferne Weiten.

Fluten weit in Schluchten fallend
trunken in der Rohheit Bann
brodelnd in der Tiefe hallend
Sinnesstürme wehn heran...

Fluten voller kühner Schönheit
Seelen streben in den Wind
Tropfen in dem Hauch von Freiheit
wie sie nur an Wassern sind.

Nebel ziehen von den Bergen
und die Quellen flüstern leise
die der Tränen Schmerzen bergen
auf solch reißend' brechend' Weise.

So wein ich in den Flutentod
und wasche rein mein ganzes Sein
bereit ein Ende all der Not
um mich nun endlich zu befrei'n.




10. Sengend

Sengend quälen Sonnenstrahlen
brennen meine Seele aus
bringen all die Hitzequalen
schrei'n den Schmerz aus mir heraus

Sengend auf den Narben brennend
foltern sie das kranke Herz
Kämpf' ich zu den Wassern rennend
fällt mich doch zum Grund der Schmerz

Dunstig flimmernd brodelnde Luft
flammend heiße Sonnengruft
Sengend schmilzt dahin die Zeit
es ist längst Zeit, es ist soweit...

Sengend brennen Hitzeschwaden
lassen flammen fast das Land
lässt auch mich durch Schwüle waten
Haut und Seele fast entbrannt...

Sengend kocht die harte Schwüle
alle Wesen, wie sie streben,
sehnen sich nach alter Kühle
rufen flehend nach dem Regen...




11. Tod der Lichter

 


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