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TOTENNACHT LYRICS
"Der schwarze Prinz" (1996)
1. Der schwarze Prinz 2. Vampir des Herzens 3. Flammentor 4. Romantisches Sterben 5. Der Freudige Tote 6. Schrei 7. Tod ist abstrakt 8. Der Komödiant 9. Von Zwergen und Riesen 10. Die neue Erde
1. Der schwarze Prinz
Schlaf ruhig mein Kind, denn der Tod ist noch fern!
Reite mit mir durch die eiskalte Nacht,
Flieg mit mir über das Schattenmeer.
Sieh die Herden wie sie zieh'n ohne Ziel.
Dein Leben ist der Einsatz in diesem Spiel.
Wir schreiten durch die Mitternacht
Einsam unterm Sternenzelt.
Finst're Wolken verdunkeln die kalte Welt.
Meine Tränen sind der Regen an schattigen Tagen,
Das Fenster zum Himmel öffnet sich mir
Herrscher der Träume - Bruder des Todes
Der schwarze Prinz erscheint im Traume Dir!
Mein Schloß liegt im Nebel,
In einem Land fern jeder Zeit.
Eure Nacht ist mein Tag,
Mein bester Freund ist die Einsamkeit.
Aus Träumen wirr erwacht, schaut ängstlich zur Nacht das
Kind,
Mit Augen die ganz traurig sind.
Meine Tränen sind der Regen an schattigen Tagen,
Das Fenster zum Himmel öffnet sich mir
Herrscher der Träume - Bruder des Todes
Der schwarze Prinz erscheint im Traume Dir!
2. Vampir des Herzens
"Ich hasse die Menschen und verabscheue das Licht,
Liebe die Schatten und lache dem Tod ins Gesicht"
Das Leben ist wie ein Himmel - ohne Sterne
Die Hoffnung entgleitet in immer
weitere Ferne
Die Wahrheit ist verborgen, die Zukunft
ungewiss,
Traurigkeit überkommt mich am
Morgen
Das gläserne Herz ist gefangen
im Ich
Die Jahre verfliegen wie Tage
Mit Visionen unklar bleibt der Sinn bis zum Ende in Frage
Ich bin der Vampir meines eigenen Herzens
Und das Glück ist nur in Gedanken mein
Beim Blick in den Abgrund wird aus Glas Stein
Gloire et luanges à toi, Satan, dans les hauteurs
Du Ciel, où tu régnas, et dans les profondeurs
De l'Enfer, où, vaincu tu reves en silence!
Fais que mon ame un jour, sous l'Arbre de Science,
Près toi se repose, à l'heure où sur ton front
Comme un Temple nouveau ses rameaux s'épandront!
Das Leben ist wie ein Himmel - ohne Sterne
die Hoffnung entgleitet in immer weitere Ferne
3. Flammentor
"Flammentor öffne dich"
Die Blätter des Lebens werden verweht vom Wind.
In der Ferne nur erkenne ich mich als Kind.
Das Tor ist aus Flammen
(Flammentor),
Dahinter verbirgt sich die ewige Nacht.
F l a m m e n t o r
Der Schleier des Grauens trübt die Sicht,
Am Ende der Nacht strahlt helles Licht.
Der Mond ist nun dunkel, erloschen sind die Sonnen
Mein Leben ist zeronnen.
F l a m m e n t o r
"ewig ist nur der Tod"
4. Romantisches Sterben
Des Lebens müde, schloß ich mich in meine Kammer ein,
Wollte eins mit dem Universum sein.
Grüßte die Gestirne ein letztes Mal,
Würde verlassen dies Jammertal.
Von Rosenduft erfüllt war mein Zimmer,
Romantisch sterben bei Kerzenschimmer.
Mit einer Klinge öffnete ich mir die Venen,
Begann mich nach dem Ende zu sehnen.
Es floß das Leben aus mir blutrot,
Ungeduldig erwartete ich den Tod.
Il me semble parfois que mon sang coule à flots,
Ainsi qu'une fontaine aux rhytmiques sanglots.
Je l'entends bien qui coule aven un long murmure,
Mais je me tate en vain pour trouver la blessure.
Von Rosenduft erfüllt war mein Zimmer,
Romantisch sterben bei Kerzenschimmer.
Meine Seele ist nun frei,
In der Gruft modert mein Gebein - wie schön kann doch sterben sein....
Zuweilen ist mir, als entströme mir mein Blut gleich einem Brunnen,
der stoßweise schluchzend sich ergießt.
Ich höre wohl, wie es mit einem langen Murmeln fließt,
doch ich betaste mich vergebens, die Wunde zu entdecken.
Von Rosenduft erfüllt war mein Zimmer,
Romantisch sterben bei Kerzenschimmer.
5. Der Freudige Tote
In einer fetten Erde voller Schnecken
will ich mir selber eine tiefe Grube grabe,
wo ich meine alten Knochen gemächlich strecken kann
und im Vergessen schlafen wie ein Hai im M e e r
Ich hasse die Testamente, und ich hasse die Gräber;
lieber will ich, statt die Welt um eine Träne anzuflehn,
bei lebendigem Leibe die Raben zu Gaste bitten,
dass sie mein scheußliches Gerippe allerenden schröpfen.
O Würmer! schwarze Freunde, ohr- und augenlos,
seht einen frei und frohen Toten zu euch kommen!
Wohlweise Prasser, Söhne der Fäulnis,
Kriecht unbesorgt durch meine Reste hin und sagt mir:
blieb eine Marter noch für diesen alten Leib,
den seelenlosen und toten unter Toten schon?
6. Schrei
Ich sehe im Spiegel ein fremdes Gesicht,
Bleich wie der Tod - doch ich fürchte mich nicht.
Umgeben von Mauern schwarz wie die Nacht,
Habe ich mich am Abend umgebracht.
Ich flüchte vor dem Leben in den Spiegel hinein,
Werde für immer ein lebender Leichnam sein.
Die Dimension des Grauens ist endlos weit -
Ich reise als Toter durch die Zeit.
Ich sehe im Spiegel ein fremdes Gesicht,
Bleich wie der Tod - doch ich fürchte mich nicht.
Umgeben von Mauern schwarz wie die Nacht,
Habe ich mich am Abend umgebracht.
Ich erwache schreiend!
War alles nur ein Traum?
Neben mir steht der Tod im Raum.
Ich sehe in den Spiegel,
Erkenne mein Gesicht,
Es ist bleich wie der Tod - doch ich fürchte mich nicht.
7. Tod ist abstrakt
Erlöst von Einsamkeit zieht Kälte ein ins Herz
(the frozen heart)
Am Ende bleibt nur der Schmerz
Die Lämmer beten zu Gott in der Not
(bald frißt uns auf mit Haut und Haar der Tod)
Von Würmern zerfressen schon ist Gottes Leib!
Schwarz ist das Meer der Tränen
(and black is my heart)
Am Ende begegnet dir das Schmerzenweib!
Wird es der Himmel oder die Hölle sein?
Von der Angst vor dem Nichts verfolgt (bis ins Grab hinein)
Tod ist abstrakt
Angst wird Gott
Tod ist abstrakt
Einsamkeit die Kraft
Gepriesen sei die Dunkelheit
Im Jetzt und in Ewigkeit
A m e n
Ertrunken ist die Seele im Eismeer
Erkennend die ewige Lüge auf der Reise
ins Nichts.
(the eternal lie)
Tod ist abstrakt
"we shall meet in a place where there is no
d a r k n e s s "
8. Der Komödiant
In seinem Herzen ist für immer Nacht!
Umherirrt er im Labyrinth der Seele.
Sein Lachen verhallt im leeren Raum,
Umdunkelt von finsteren Gedanken.
Die Maske verdeckt das wahre Gesicht.
Der Vorhang geht auf
Und der Narr steht im Rampenlicht.
Umjubelt von den Herden, wird er sein Bestes
g e b e n .
Der Komödiant spielt seine größte Rolle - das
L e b e n ,
Er spielt sein Leben!
Düstrer Zukunft Nebelferne,
Goldet sich in deinem Sterne.
Unerkannt führt er die Herden in die letzte
S c h l a c h t .
In Untiefen verborgen ruht der Wille zur Macht.
einsam in Gedanken und doch nie allein.
Die Fröhlichkeit anderer stürzt ihn ins Grab
h i n e i n .
Er bereitet sich vor auf den letzten Akt
Und entflieht in die tiefschwarze Nacht.
9. Von Zwergen und Riesen
Hell schien die Sonne im Land der Zwerge;
Bis zum Tag als der Riese kam
Und mit ihm viele Särge.
Geboren aus Zwietracht, Dummheit und Neid,
Brachte er über die Zwerge das verdiente Leid.
Der Riese machte aus dem einst schönen Land
Eine Wüste der Verlorenen,
Gehüllt in ein Totengewand.
Die Sonne schwarz, in der Nacht keine Sterne zu sehn,
Begannen die Zwerge Gott im Himmel anzuflehn.
Doch über den Wolken existiert das Paradies nur im Traum.
Planeten und Gestirne im leeren Raum.
Geblendet von Macht
Lief der Riese in die heilige Falle.
Jeder für sich und Gott gegen alle!
Eintracht zog ein im Land nach dem Tod des Riesen.
Die Sonne erstrahlte wieder
Über saftig grünen Wiesen.
An diesen Tagen war die Sonne nieder
Im Land am Fuße des Berges.
Der Riese war nur der Schatten eines Zwerges.
Es lauern die Gnome im Dunkeln
Und ihr Verlangen nach Licht ist groß!
Ihre stärkste Waffe ist die Dummheit der Herden
- Gnadenlos!
........die Blumen zittern in Todeskühle, die warten bis man sie
n i e d e r m ä h t .
10. Die neue Erde
Ich sehe in die Ferne,
Bis an den Rand der Welt....
Und ehe der Tag um ist,
Kommt schon das Ende.
Früher, später reif zum Grab,
Laufen, ach die Räder ab
An Planetenuhren.
Die Wolken rasen vorüber.
Die Sonne fällt vom Himmel.
Die Erde beginnt zu schmelzen.
Alle Wesen werden zu Stein.
Früher, später reif zum Grab,
laufen ach die Räder ab
An Planetenuhren.
Ich bin das Feuer, die Erde, Das Wasser und die Luft.
Aus einem Sog aus Flammen entsteht ein neues Land.
Nachdem der Sturm vorbei ist,
Taucht die Erde auf aus dem Meer!
Ich sehe, ja ich sehe die neue Erde......
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