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SUBWAY TO SALLY LYRICS
"Nackt" (2006 Live album)
1. Intro 2. Böses Erwachen 3. Das Rätsel 4. Sieben 5. Unterm Galgen 6. Ohne Liebe 7. Maria 8. Ein Baum 9. Liebeszauber 10. Das Rätsel II 11. Sag Dem Teufel 12. Horo 13. Der Hofnarr 14. Arche 15. Abgesang
1. Intro
2. Böses Erwachen
Böses Erwachen
Komm nur komm, umarm die Wölfin
du wirst nicht gefressen werden
denn sie leidet keinen Hunger
in den Dörfern, bei den Herden
komm nur komm, greif nach der Schlange
längst ist all ihr Gift versiegt
auf dem Bauch ist sie gekrochen
und der Staub hat sie besiegt
böses Erwachen
komm nur komm, geh mit den Schafen
die allein zur Schlachtbank traben
sicher wird man dich verschonen
sich am Blut der andern laben
komm nur komm, geh durch das Feuer
denn es schützt dich ja mein Wort
geh für mich zur andern Seite
dort lebst du dann ewig fort
böses Erwachen
komm nur komm zum Kreuz gekrochen
zu dem Kreuz, das du verachtest
das du noch vor ein paar Wochen
in den Staub zu treten dachtest
Komposition: Ingo Hampf
Text: Bodenski
3. Das Rätsel
Ich bin das namenlose Licht
der Himmel und die Erde
bin die Mutter und das Kind
der Hirte deiner Herde
bin dein Stecken und dein Stab
bin das Kreuz auf deinem Grab
bin im Atem und im Wind
weißt du wer ich bin?
ich sitze auf dem Thron der Welt
die Schlange fiel zur Erde
es kommt mein Reich und meine Zeit
wenn ich geboren werde
ein Harlekin mit bösem Blick
wer mit mir geht, kommt nie zurück
ich komm als Jüngling und als Weib
weißt du wer ich bin?
ich bin aus Staub und Lehm gemacht
aus Feuer und aus Licht
ein Tier, das trauert und das lacht
ich greife nach den Sternen
ein Ding, das Gut und Böse kennt
barfuß durch die Wüste rennt
ich bin Gebieter und Lakai
weißt du wer ich bin?
Musik: Ingo Hampf
unter Verwendung von "C´est la fins" von Guillaume d´ Amiens paignour, XIII. Jh.
Text: Bodenski
4. Sieben
Ich habe sieben Nägel
Die schlag ich für dich ein.
Und schling dir sieben Ketten
Um Hüfte, Arm und Bein.
Mein Haus hat sieben Türen
Ich sichere mein Versteck mit siebenfachen Schlössern
Und die Schlüssel werf ich weg.
Und nicht eins, nicht zwei, nicht drei und vier
Nicht fünf mal still ich meine Gier
Auch sechs ist nicht genug.
Sieben mal flecht ich dein Haar
Um den alten Apfelbaum
Sieben mal und es wird war
Du hast keine Wahl
Denn die Sieben ist meine Zahl.
Ich habe sieben Hunde
Die wachen vor dem Haus.
Und sieben Raben singen
Ihr Lied, Tag ein, Tag aus.
Nicht eins, nicht zwei, nicht drei und vier
Nicht fünf mal still ich meine Gier
Auch sechs ist nicht genug.
Sieben mal flecht ich dein Haar
Um den alten Apfelbaum
Sieben mal und es wird war
Du hast keine Wahl
Denn die Sieben ist meine Zahl.
Sieben Lieben sind gekommen
Keine ist mir lang geblieben
Sechs mal hab ichs hingenommen
Doch du bist die Nummer sieben
Sieben ist die Zahl.
Sieben mal flecht ich dein Haar
Um den alten Apfelbaum
Sieben mal und es wird war
Du hast keine Wahl
Sieben mal flecht ich dein Haar
Um den alten Apfelbaum
Sieben mal und es wird war
Du hast keine Wahl
Denn die Sieben ist meine Zahl.
5. Unterm Galgen
Schwarz der Platz von lauter Menschen
die im Morgengrauen stehn
ein Gedränge in der Menge
jeder kommt um mich zu sehn
dort der Galgen und die Stricke
und des Henkers kalte Blicke
eine Treppe, sieben Stufen
und die Schergen, die mich rufen
dies kenn ich aus hundert Gängen
schrei´s euch lachend ins Gesicht:
es ist unnütz mich zu hängen
sterben, sterben kann ich nicht!
fest gezimmert sind die Balken
ragen schwarz zum Himmel auf
eine früh ergraute Witwe
läßt den Tränen freien Lauf
w ¿ürdevoll erscheint der Priester
aus dem Buch der Bücher liest er
und der Henker mit Geschick
legt die Schlinge um´s Genick
dies kenn ich aus hundert Gängen ...
es graut der Tag, der Henker kommt
um mir den Tod zu geben.
ich kann nicht sterben, denn ich weiß
mein Lied wird ewig leben
auch nach hundert Todesgängen
schrei ich es euch ins Gesicht:
es ist unnütz mich zu hängen
sterben, sterben kann ich nicht!
Musik: Ingo Hampf
Text: Bodenski
6. Ohne Liebe
Ohne LiebeEin Bursche war, den sie gern sah
der gab ihr das Geleit
da war im Wald ein stiller Fleck
dort blieben sie zu zweit
sie lag und sah zum Sternenkreis
das Haar im feuchten Moos
der Busche legte ungeschickt
die Hand in ihren Schoß
er hat sie berührt
ohne Liebe sie verführt
ein zweiter kam, der nahm sie mit
auf´s Linnen weiß und rein
in diesem Linnen, dachte sie
will ich begraben sein
er küßte ihre Haut mit Lust
und war erschrocken fast
wie sie, so jung, so fiebernd heiß
und zitternd ihn umfaßt
er hat sie berührt ...
ein dritter und ein vierter kam
da tat´s schon nicht mehr weh
die Kälte kroch ganz langsam ihr
vom Scheitel in den Zeh
und als der fünfte von ihr ging
gefror sie ganz und gar
das Fieber kam nie mehr zurück
und grau wurde ihr Haar
er hat sie berührt ...
Komposition: Ingo Hampf
Text: Bodenski
7. Maria
Ein Nebel schleicht vom Sumpf herauf /
auch er will heute Nacht /
wie ich bei dir zuhause sein /
er hat das Bett gemacht /
das bleiche Tuch ist naß und kalt /
wir liegen tief im Tau /
ich sterb ein Stück in deinem Arm /
bis tief ins Morgengrau //
Maria komm her /
diese Stunde wiegt zweitausend Jahre schwer //
ich spür dein Blut wie´s heiß und laut /
in deinen Adern rinnt /
wir küssen uns die Lippen wund /
verloren wie wir sind /
dein schwarzes Haar es legt sich mir /
wie Efeu um den Hals /
ich trinke wie im Fieber /
von deiner Haut das Salz //
Maria komm her /
diese Stunde wiegt zweitausend Jahre schwer //
Bodenski
8. Ein Baum
Ein Baum
Ich schneide nun das Haar nicht mehr
horch wie mir Blätter treiben
der Wald pflanzt Hölzer in mein Herz
ich streck die Arme himmelwärts
um immer hier zu bleiben
die Nägel senken sich hinein
ins Reich der Mutter Erde
schon krümmt und bricht sich mir die Haut
hab Sand und Steine viel verdaut
daß ich so müde werde
ein Baum, mit Käfern im Gesicht
mit Moos in meinem Haar
die Haut so hart wie Stein
durch meine Finger geht der Wind
wars gestern, war es heute
den Winter lang werd ich nicht wach
ein Specht klopft an das Schädeldach
und hofft auf fette Beute
mein Haupt wird grün, der Sommer kommt
mit Tautropfen und Regen
ein Zittern geht durch meinen Stamm
ich hör sie schon, sie kommen an
die Männer mit den Sägen
ein Baum, mit Käfern im Gesicht
mit Moos in meinem Haar
die Haut so hart wie Stein
Musik: Bodenski/Ingo Hampf
Text: Bodenski
9. Liebeszauber
Dort wo gar nichts wachsen sollte
und nur Stein vom Berge rollte
hab drei Blumen ich gepflanzt
und mit Wünschen nachts umtanzt
hab bei Vollmond sie gegossen
drei mal in die Luft geschossen
sie mit meinem Blut genährt
daß die Liebe ewig währt
Abrakadabra
bald schon, bald schon bist du mein
als die Sterne günstig standen
und die Kräfte sich verbanden
sprach mit Tieren ich und Pflanzen
mußte mit dem Einhorn tanzen
hab gefastet sieben Tage
schlief in unbequemer Lage
gab dem Wind ein Haar von dir
bald schon, bald gehörst du mir
Abrakadabra ...
dann zog ich mit dem Dolch drei Kreise
sang auf ganz besondre Weise
und schnitt dann die Blumen ab
trug sie in das Tal hinab
Abrakadabra ...
Musik: Ingo Hampf/Eric Hecht
Text: Bodenski
10. Das Rätsel II
Wer hat zuerst den Erdbeermund geküsst?
Hat den Teufel und den Tod gegrüßt?
Gibt euch je die besten Rätsel auf?
Wer sah so mancher Waffe in den Lauf?
Wer gab für euch den Hofnarr Jahr für Jahr?
Verrät den Liebeszauber ganz und gar?
Lag bei Maria manche Nacht?
Wer hat ein Kleid aus Rosen mitgebracht?
Ihr kennt die Antwort
Ihr wart mit dabei
Ihr kennt die Antwort
Schenkt uns einen Schrei
Wer zog als Vagabund durchs Land,
Stand in Flammen,
Hat in Jesu gebrannt,
Das er am Ende jede Schlacht gewann,
Und selbst in Träumen nie zur Ruhe fand?
Ihr kennt die Antwort
Ihr wart mit dabei
Ihr kennt die Antwort
Schenkt uns einen Schrei
Wer sang noch unterm Galgen laut sein Lied,
Und trug im Fell so manchen Parasit,
Der sich vermehrte ohne Scham,
genährt vom Blut das aus dem herzen kam?
Ihr kennt die Antwort
Ihr wart mit dabei
Ihr kennt die Antwort
Schenkt uns einen Schrei
11. Sag Dem Teufel
Du bist immer gut zu Tieren /
deine Kleidung ist adrett /
du bist artig, still und leise /
und zu alten Damen nett //
du bist einfühlsam und freundlich /
hast nie einen Tag verschenkt /
du läufst immer vor dem Karren /
den ein andrer für dich lenkt //
zeig mir deine dunkle Seite /
die ist, was ich an dir mag //
sag dem Teufel in dir guten Tag /
hinterm Haus im wilden Garten /
unterm alten Eichenbaum /
wo die Disteln auf dich warten /
hast du manchmal einen Traum: //
dann bist du nicht gut zu Tieren /
bist nicht sauber und adrett /
bist nicht artig, still und leise /
und zu keinem Menschen nett //
zeig mir deine schwarze Seele /
die ist, was ich an dir mag //
sag dem Teufel in dir guten Tag /
Bodenski
12. Horo
13. Der Hofnarr
Ich bin bei Hofe hier allein /
ein Witz aus Menschenfleisch /
wenn keiner lacht lach ich mich tot /
und lass mich einfach hängen. //
Ich bin der Krone Sonnenschein /
damit sie lacht mit viel Gekreisch /
ich bin der häßliche Pierrot /
auf Königins Empfängen. //
Ich bin der Narr der Königin /
sie schlagen mich ans Narrenkreuz /
weil ich der Narr für alle bin. //
Ich bin der Spass den Gott sich macht /
die Missgeburt die immer grinst /
mein Buckel bringt den Menschen Glück /
deswegen dieses Lachen. //
Als Kind hat man mich hergebracht /
der Vater hat mich umgemünzt /
jetzt bin ich hier am Hof allein /
um allen Spass zu machen. //
Ich bin der Narr der Königin ... //
Ich bin der Spass den Gott sich macht /
wenn keiner lacht lach ich mich tot /
dann werden sie mich hängen hier /
es ist ihr Spass der mir hier droht. //
Ich bin der Narr der Königin ... /
Musik: Ingo Hampf
Text: Peter Hofmann
14. Arche
Mit Gewalt sind wir an Bord gegangen
haben den alten Mann gleich aufgehangen
seine drei Söhne warfen wir ins Meer
und fielen über ihre Frauen her
schon nach 40 Tagen waren
wir am Grund von jedem Fass
Angst und Hunger schlechte Träume
schlugen um in blanken Hass
mit den Ratten, unsern Brüdern
streiten wir uns um den Rest
und die Mutter aller Ratten
trug in ihrem Fell die Pest
und der Regen fällt
so wie nie vorher
das Wasser steigt uns bis zum Hals
und steigt immer mehr
gestern einen Hund gebraten
morgen einen Leguan
unsre Augen sind so rot
vom Blutrausch und vom Fieberwahn
Tannenholz, 300 Ellen
keine Richtung und kein Ziel
jeder neue Tag ist uns ein Tag zuviel
und der Regen fällt ...
Noahs Taube kehrt nicht wieder
kein Fels ragt aus dem Meer heraus
bald teilt ein leeres Schiff die Wogen
der Letzte macht die Lichter aus
und der Regen fällt ...
15. Abgesang
Im letzten heimlichen Versteck
tief unter Laub und Erde
da ist ein Platz für meinen Sarg
dort wo ich wohnen werde
durch die Bretter bohr'n sich Würmer
an dem Deckel nagt das Land
und ich starre durch die Ritzen
meine Glieder werden Sand
dort wart' ich auf dich
ich warte
auf dich
der Marmorblock auf meinem Kopf /
bringt hundertfache Leiden /
Disteln grünen schon und Gras /
aus meinen Eingeweiden //
dort wart' ich auf dich ... /
mors est quies viatoris /
finis est omnis laboris //
von den Knochen wäscht der Regen /
jede Faser Fleisch mir ab /
und es legt die dunkle Kälte /
sich zu mir in's Aschengrab //
dort wart' ich auf dich ... /
mors est quies viatoris /
finis est omnis laboris /
Bodenski
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