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SUBWAY TO SALLY LYRICS

Foppt den Dämon!

"Foppt den Dämon!" (1996)

1. Kyrie
2. Der Sturm
3. Kain
4. Sag dem Teufel
5. Der Hofnarr
6. Die Ratten
7. Abgesang
8. Herbstzeit
9. Julia und die Räuber
10. Auf der Reise
11. Traum vom Tod II
12. Der Vagabund
13. Maria







1. Kyrie




2. Der Sturm

Der Himmel ist gegangen
durch´s Gras geht nicht ein Hauch
die Häuser knien nieder
die Menschen tun es auch
die Bäume kralln sich fester
ins Erdreich als vorher
wie Blei lastet die Stille
auf allem rings umher

vier Reiter sieht man jagen
die Erde wogt und bebt
es kommt ein Sturm
kyrie eleison

ein Regen wie aus Eisen
zerreißt das Tuch der Nacht
es splittern schon die Bäume
wie Knochen in der Schlacht
dann bricht das 6. Siegel
ein Stern fällt in das Meer
die Wasser werden bitter
die Sonne schwarz wie Teer

vier Reiter sieht man jagen
die Erde wogt und bebt
es kommt ein Sturm

kyrie eleison


Bodenski




3. Kain

An jenem Morgen schwiegen die Vögel
als Kain seinen Bruder erschlug auf dem Feld
aus Neid und Begehren am Anfang der Zeiten
wurde er zum ersten Mörder der Welt

nach seiner Tat war Blut an dem Händen
nach seiner Tat war Blut auf dem Kleid
nach seiner Tat war Blut auf der Erde
aus der die Stimme des Bruders noch schreit

allein mit dem Toten
allein mit dem Zeichen der Tat
allein mit dem Toten
Haß und Verzweiflung, Gier und Verrat

nach seiner Tat war er gezeichnet
der Acker auf dem der Tote noch lag
trug keine Frucht, doch Kain war verurteilt
verurteilt zum Leben bis zum jüngsten Tag

allein mit dem Toten
allein mit dem Zeichen der Tat
allein mit dem Toten
Haß und Verzweiflung, Gier und Verrat


Bodenski




4. Sag dem Teufel

Du bist immer gut zu Tieren /
deine Kleidung ist adrett /
du bist artig, still und leise /
und zu alten Damen nett //

du bist einfühlsam und freundlich /
hast nie einen Tag verschenkt /
du läufst immer vor dem Karren /
den ein andrer für dich lenkt //

zeig mir deine dunkle Seite /
die ist, was ich an dir mag //

sag dem Teufel in dir guten Tag /
hinterm Haus im wilden Garten /
unterm alten Eichenbaum /
wo die Disteln auf dich warten /
hast du manchmal einen Traum: //

dann bist du nicht gut zu Tieren /
bist nicht sauber und adrett /
bist nicht artig, still und leise /
und zu keinem Menschen nett //

zeig mir deine schwarze Seele /
die ist, was ich an dir mag //

sag dem Teufel in dir guten Tag /


Bodenski




5. Der Hofnarr

Ich bin bei Hofe hier allein /
ein Witz aus Menschenfleisch /
wenn keiner lacht lach ich mich tot /
und lass mich einfach hängen. //

Ich bin der Krone Sonnenschein /
damit sie lacht mit viel Gekreisch /
ich bin der häßliche Pierrot /
auf Königins Empfängen. //

Ich bin der Narr der Königin /
sie schlagen mich ans Narrenkreuz /
weil ich der Narr für alle bin. //

Ich bin der Spass den Gott sich macht /
die Missgeburt die immer grinst /
mein Buckel bringt den Menschen Glück /
deswegen dieses Lachen. //

Als Kind hat man mich hergebracht /
der Vater hat mich umgemünzt /
jetzt bin ich hier am Hof allein /
um allen Spass zu machen. //

Ich bin der Narr der Königin ... //

Ich bin der Spass den Gott sich macht /
wenn keiner lacht lach ich mich tot /
dann werden sie mich hängen hier /
es ist ihr Spass der mir hier droht. //

Ich bin der Narr der Königin ... /


Musik: Ingo Hampf
Text: Peter Hofmann




6. Die Ratten

Es war einst ein König, mit großer Macht /
der hat über Gott und den Teufel gelacht /
er hatte sein Volk gequält und beraubt /
am Hof hatte er sich sicher geglaubt /
doch dann kam der Pöbel mit Sense und Axt /
und hat seinen Herren den Garaus gemacht /
aber der König, der größte Tyrann /
der war die Ratte, die schwimmen kann //

die Ratten verlassen das sinkende Schiff /
und der, den die harte Strafe dann trifft /
der war nicht schnell genug, um zu fliehn / man sieht die Ratten in Sicherheit ziehn //

es war einst ein Prediger, in fernem Land /
Lder brachte die Menschen um den Verstand /
sie gaben ihm alles: ihr Gold und die Tiere /
und kostbare Stoffe, damit er nicht friere /
sie brachten die schönste Jungfrau zu ihm /
und waren bereit, in die Fremde zu ziehn /
doch schon als sie schliefen und träumten vom Glück /
stahl er sich von dannen und kam nie zurück //

die Ratten verlassen das sinkende Schiff ... //

es brechen die Planken, es neigt sich der Mast /
es stürzen die Menschen in tödlicher Hast /
sich tief in die Fluten, doch allen voran /
entkommt nur die Ratte, die schwimmen kann //

die Ratten verlassen das sinkende Schiff ... /


Bodenski




7. Abgesang

Im letzten heimlichen Versteck
tief unter Laub und Erde
da ist ein Platz für meinen Sarg
dort wo ich wohnen werde

durch die Bretter bohr'n sich Würmer
an dem Deckel nagt das Land
und ich starre durch die Ritzen
meine Glieder werden Sand

dort wart' ich auf dich
ich warte
auf dich

der Marmorblock auf meinem Kopf /
bringt hundertfache Leiden /
Disteln grünen schon und Gras /
aus meinen Eingeweiden //

dort wart' ich auf dich ... /
mors est quies viatoris /
finis est omnis laboris //

von den Knochen wäscht der Regen /
jede Faser Fleisch mir ab /
und es legt die dunkle Kälte /
sich zu mir in's Aschengrab //

dort wart' ich auf dich ... /
mors est quies viatoris /
finis est omnis laboris /


Bodenski




8. Herbstzeit

Das ist die Zeit der Krähen /
die Nachtigallen schweigen /
das ist die Zeit der Krähen /
der Mond wird sich nicht zeigen /
sie sammeln sich zum Feste /
und streiten um die Reste /
es geht ein düster Reigen //

das ist die Zeit der Raben /
das Land übt sich im Sterben /
das ist die Zeit der Raben /
sie künden vom Verderben /
stumm ziehn sie ihre Kreise /
die Flügel schlagen leise /
es geht ein düster Reigen //

das ist die Zeit des Nebels /
der Krähen und der Raben /
die Schnitter müssen mähen /
und keiner kommt zum sähen /
es geht ein düster Reigen //


Bodenski




9. Julia und die Räuber

Blut, Blut Räuber saufen Blut /
Raub und Mord und Überfall sind gut /
hoch vom Galgen klingt es /
hoch vom Galgen klingt es /
Raub und Mord und Überfall sind gut! //


Musik: Trad. / Bearbeitung Ingo Hampf
Text: Trad.




10. Auf der Reise

Wir haben keinen Kapitän /
und keinen Steuermann /
die Segel die im Winde wehn /
treiben ziellos uns voran /
die Mannschaft ist ein wilder Haufen /
aus allen Enden dieser Welt /
kamen sie zu uns gelaufen /
weil's ihnen nirgendwo gefällt //

auf der Reise zu den Inseln /
werden wir das Schiff anpinseln //

durch sieben Meere wolln wir fahren /
der Kompaß flog schon lang von Bord /
wir kehren heim nach sieben Jahren /
wir bleiben lange fort /
und währ die Erde eine Scheibe /
wir segelten glatt übern Rand /
wer uns nicht folgen will der bleibe /
die Reise kostet den Verstand //

auf der Reise zu den Inseln /
werden wir das Schiff anpinseln //


Bodenski




11. Traum vom Tod II

Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt
Er stand auf allen Wegen
Er winkte und er rief nach mir so laut
Er sprach mein Leben sei verwirkt
Ich sollt mich zu ihm legen
Ein frühes Grab sei längst für mich gebaut

Ich floh soweit das Land mich trug
Soweit die Vögel fliegen
Doch mir zur Seite spürte ich den Tod
Sein Schatten folgte meiner Spur
Ich sah ihn bei mir liegen
Und seine Hände waren blutig rot

Da wußte ich es weht der Wind
Und Regen fällt hernieder
Auch wenn schon längst kein Hahn mehr nach mir kräht
Weil ich schon längst vergessen bin
Singt man mir keine Lieder
Nur Unkraut grünt und blüht auf jedem Feld

Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt
Es gibt kein ewig Leben
Für Mensch und Tier und Halm und Strauch und Baum
... das war mein Traum




12. Der Vagabund

Die Mutter ging zu früh von mir /
ich bin ein Waisenkind /
ich bin zerfetzt und abgeschabt /
wie's alte Häuser sind /
mein Vater nahm sich einen Strick /
und starb am Apfelbaum /
ich kenne meinen Bruder nicht /
mich plagt ein böser Traum //

geschunden und geschlagen /
hat man mich wie einen Hund /
man nennt mich nur den Vagabund //

die Zunge hängt mir aus dem Hals /
ich geh von Haus zu Haus /
der Winter schneit mir auf mein Haar /
der Sommer brennt mich aus /
solang das Blut, mit wilder Kraft /
durch diese Adern kreist /
krall ich mich an dem Leben fest /
das mir kein Glück verheißt //

geschunden und geschlagen ... //

und öffnet sich mir doch einmal /
zum Paradies das Tor /
schlag ich es wieder zu /
und leb so wie zuvor //

geschunden und geschlagen /
hat man mich wie einen Hund /
ich bleibe stets ein Vagabund //


Bodenski




13. Maria

Ein Nebel schleicht vom Sumpf herauf /
auch er will heute Nacht /
wie ich bei dir zuhause sein /
er hat das Bett gemacht /
das bleiche Tuch ist naß und kalt /
wir liegen tief im Tau /
ich sterb ein Stück in deinem Arm /
bis tief ins Morgengrau //

Maria komm her /
diese Stunde wiegt zweitausend Jahre schwer //

ich spür dein Blut wie´s heiß und laut /
in deinen Adern rinnt /
wir küssen uns die Lippen wund /
verloren wie wir sind /
dein schwarzes Haar es legt sich mir /
wie Efeu um den Hals /
ich trinke wie im Fieber /
von deiner Haut das Salz //

Maria komm her /
diese Stunde wiegt zweitausend Jahre schwer //


Bodenski

 


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