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SUBWAY TO SALLY LYRICS
"Bastard" (2007)
1. Meine Seele Brennt 2. Puppenspieler 3. Auf Kiel 4. Umbra 5. Voodoo 6. Wehe Stunde 7. Die Trommel 8. Unentdecktes Land 9. Hohelied 10. Canticum Satanae 11. Tanz auf dem Vulkan 12. Fatum 13. In der Stille
1. Meine Seele Brennt
Jemand hat die Feuer brennen lassen
Und sie brennen tief bis in die Nacht
Flammenfinger die nach Reisig fassen
Haben Feuergarben angefacht
Jemand hat den heißen Stahl vergossen
Hat dabei nicht lange nachgedacht
Flackernd steigen Feuersäulen
Blutig rot hinauf ins All
Und wie Glas zerspringt der Himmel
Sterne fallen überall
Der Mond ist rot vom Sternenblut
Und auch in mir ist Fieberglut
Es glüht das ganze Firmament
Das kommt weil meine Seele brennt
Jemand hat den Himmel angezündet
Hat dabei die Nacht zum Tag gemacht
Ich bin von diesem Glanz erblindet
Dieses Licht hat mich entfacht
Bis ich ausgebrannt verlösche
Werd ich brennen diese Nacht
Der Mond ist rot vom Sternenblut
Und auch in mir ist Fieberglut
Es glüht das ganze Firmament
Das kommt weil meine Seele brennt
Doch aus Glut und weißer Asche
So ist es mir zugedacht
Werd ich heute neu geboren
Auferstehen diese Nacht
Der Mond ist rot vom Sternenblut
Und auch in mir ist Fieberglut
Es glüht das ganze Firmament
Das kommt weil meine Seele brennt
2. Puppenspieler
Werd mit dir spielen, keiner von vielen,
zieh ich an Fäden, führe dich vor.
Ich lass dich gehen, stehen und drehen,
ich bin der Spieler, du bist der Tor.
Deine Versprechen, werde ich brechen,
all deine Eide, schwörst du auf mich.
Närrische Fragen, lass ich dich sagen,
ich bin der Zweifel, der dich beschlich.
Du kannst mir nicht widerstehn,
an meinen Fäden sollst du gehn!
Ganz wie ich will, wird es geschehn!
Ich lass dich leiden, werde mich weiden,
an deiner Sehnsucht, an deiner Lust.
Schlag Kopf und Hände, wild gegen Wände,
ich bin die Hoffnung, die du vertust.
Du kannst mir nicht widerstehn,
an meinen Fäden sollst du gehn!
Ganz wie ich will, wird es geschehn!
Du kannst dich winden, betteln und auch flehn,
an meinen Fäden, sollst du dich drehn!
Du kannst mir nicht widerstehn,
an meinen Fäden sollst du gehn!
Ganz wie ich will, wird es geschehn!
3. Auf Kiel
Ich hab mein Boot auf Kiel gelegt,
vertäut nach allen Regeln.
Ich hab das Meer vom Rumpf gefegt,
nahm Wind aus seinen Segeln,
zerbrach die Ruder und das Schwert,
ließ alle Lasten löschen,
nun liegt es fest und unbeschwert,
so fest und unbeschwert.
Nur manchmal, wenn der Südwind weht
und wildes Fernweh durch mich geht
wie schauerliche Stürme,
dann sehn ich mich wieder nach der See.
Auf Kiel gelegt hab ich mein Boot,
es faulen bald die Planken,
die Ratten gingen längst von Bord,
und alle Anker sanken.
Mein Boot liegt fest und will nicht fort,
liegt fest und will nicht fort.
Nur manchmal, wenn der Südwind weht
und wildes Fernweh durch mich geht
wie schauerliche Stürme,
dann sehn ich mich wieder nach der See.
Ein Sturm zieht auf, ich steh an Deck,
die Seeluft schmeckt nach Regen,
der Himmel streckt die Hände aus,
ich stemm’ mich ihm entgegen.
Nur manchmal, wenn der Südwind weht
und wildes Fernweh durch mich geht
wie schauerliche Stürme
Nur manchmal, wenn der Südwind weht
und wildes Fernweh durch mich geht
wie schauerliche Stürme,
dann sehn ich mich wieder nach der See.
4. Umbra
Ich komme aus dem Schatten,
wo meine Wiege stand,
bot eine dunkle Wolke
dem Zwielicht ihre Hand.
Auf allen Wänden tanzten
die Schemen um mich her,
ich las in ihren Rätseln
mein Schicksal und Begehr.
Wohin ich auch immer geh,
ich meide stets das Licht,
ich traue keinem Schatten
und auch dem eigenen nicht.
Ich komme aus dem Schatten,
ich lebte vom Verzicht
und nährte mich von Träumen,
niemand sah je mein Gesicht.
Es schauderte die Menschen
in meiner Gegenwart,
sie jagten mich mit Fackeln,
zu fremd war ihnen meine Art.
Wohin ich auch immer geh,
ich meide stets das Licht,
ich traue keinem Schatten
und auch dem eigenen nicht.
Ich stell mich in den Schatten,
werf keinen je voraus
und werf ihn nicht auf andre,
die Nacht ist mein Zuhaus.
Wohin ich auch immer geh,
ich meide stets das Licht,
5. Voodoo
Ich stecke Nadeln in ein Bildnis von dir,
in Beine und Bauch, in Augen und Finger auch.
Ich lege Feuer an ein Bildnis von dir,
an Beine und Bauch, an Augen und Finger auch.
Ich denk mit deinem Kopf,
ich kriech in deinen Leib,
ich bin dein schlimmster Traum für eine Weile.
Du bist so schwach und klein,
mein Fluch kann tödlich sein
und Gift wird nur durch Gift besiegt allein.
Ich verfluch dich, such dich heim,
dring in dich ein, weil ich dich hasse,
bis ich wieder von dir lasse,
bin ich dein Fluch.
Ich gieße Wasser auf ein Bildnis von dir,
auf Beine und Bauch, auf Haare und Finger auch.
Ich reiße die Glieder aus einem Bildnis von dir,
die Finger, die Hände, die Arme und Beine auch
Ich denk mit deinem Kopf,
ich kriech in deinen Leib,
ich bin dein schlimmster Traum für eine Weile.
Du bist so schwach und klein,
mein Fluch kann tödlich sein
und Gift wird nur durch Gift besiegt allein.
Ich verfluch dich, such dich heim,
dring in dich ein, weil ich dich hasse,
bis ich wieder von dir lasse,
bin ich dein Fluch.
Ich verfluch dich, such dich heim,
dring in dich ein, weil ich dich hasse,
bis ich wieder von dir lasse,
bin ich dein Fluch.
6. Wehe Stunde
Du hast bei mir gelegen,
im Schatten nackt und bloß,
du hast von mir gekostet,
wirst den Geschmack nicht los.
Du trankst aus meiner Quelle
und folgtest meinem Pfad
und fielst von meinen Lippen
nach Lügen und Verrat.
7. Die Trommel
Auf dem Platz da standen wir
Und wir konnten nichts dafür
Aufgestellt in Reih und Glied
Auf den Lippen lag kein Lied
Ach ich war ein Kind noch fast
Hatte mir kein Herz gefasst
Doch als dann die Trommel rief
Packte mich ihr Klang so tief
Und ich folgte ihrem Laut
Hab mich nicht mehr umgeschaut
Denn die Trommel ruft so laut
Hab mich nicht mehr umgeschaut
Plötzlich stand ich auf dem Feld
Schnell vergaß ich Ruhm und Geld
Rannte schreiend querfeldein
Angst fuhr mir durch Mark und Bein
Plötzlich hab ich mich gegraut
Hab mich nicht mehr umgeschaut
Denn die Trommel ruft so laut
Hab mich nicht mehr umgeschaut
Nachts hör ich oft ihren Klang
Ihren donnernden Gesang
Und mit Grausen lieg ich wach
Ich verfluch sie hundertfach
Denn die Trommel ruft so laut
Hab mich nicht mehr umgeschaut
8. Unentdecktes Land
Wir sind Forscher und Entdecker
Waren längst an jedem Ort
Alle Bücher sind gelesen
Und enträtselt jedes Wort
Alle Karten sind gezeichnet
Jedes Erdloch untersucht
Jeder Hügel ist erklommen,
Jeder Grashalm ist verbucht
Doch dein Gesicht in meiner Hand
Ist das unentdeckte Land
Durchs Gebirge, durch die Steppe
Kämpften wir uns unverzagt
Jedem Tier auf dieser Erde
Haben wir schon nachgejagt
Von der Mündung bis zur Quelle
Fuhren wir auf jedem Fluss
Und wir stiegen auf zur Sonne
Höher als einst Ikarus
Doch dein Gesicht in meiner Hand
Ist das unentdeckte Land
Doch dein Gesicht in meiner Hand
Ist das unentdeckte Land
9. Hohelied
Wir schlagen euch den Takt
Wir sangen laut und mit viel Schall
Und wollten wie die Nachtigall
In allen Himmeln klingen
Doch Gott blieb taub bei jedem Laut
Drum wollen wir nun mit Verlaub
Ein Liedchen davon singen
Im Lustgekreisch beim Weiberfleisch
Im Freudenhaus beim Leichenschmaus
Lobsingen wir uns Lieder.
In Kohlenschacht und Vorstadtnacht
In Feuerland am Möwenstrand
Hört man uns immer wieder
Wir stören euch in eurer Ruh
Wenn euch die Ohren gellen
Dann pauken wir den Takt dazu
Auf euren Trommelfellen
Wir singen immer weiter noch
Bis aus dem allerletzten Loch
Aus schwarz verrauchten Kehlen
Wir singen ganz wie es uns schmeckt
Wir haben manchen aufgeschreckt
Mit höllischen Chorälen
Wir stören euch in eurer Ruh
Wenn euch die Ohren gellen
Dann pauken wir den Takt dazu
Auf euren Trommelfellen
Nur manchmal wenn ein Engel naht
Wird unser Lärm zur Missetat
Dann werden wir ganz leise
Und flüstern ihm das Hohelied
Ach wenn ein Wunder dann geschieht
Dankt er auf seine Weise
Wir stören euch in eurer Ruh
Wenn euch die Ohren gellen
Dann pauken wir den Takt dazu
Auf euren Trommelfellen
Wir stören euch in eurer Ruh
Wenn euch die Ohren gellen
Dann pauken wir den Takt dazu
Wir schlagen euch den Takt
Auf euren Trommelfellen
10. Canticum Satanae
Wir singen noch Duette
Mit Satan um die Wette
Bis wir von unsren Lungen
Den letzten Ton erzwungen
11. Tanz auf dem Vulkan
Du musst tanzen durch das Feuer
Tanz nur immer weiter, tanz
Tanz solange die Musik spielt
Dreh dich einmal voll und ganz
Dreh dich einmal um die Sonne
Dass die Welt vorüber fliegt
Tanz und dreh dich
Und die Schwerkraft wird besiegt
Dreh dich ewiglich
Tanz und dreh dich
Spring und dreh dich
Beim wilden Tanz
Auf dem Vulkan
Du musst tanzen, in der Asche
Bis zum allerletzten Tanz
Tanze Krater in den Boden
Und zertanz die Schuhe ganz
Tanze, tanze über Tiefen
Denn wer tanzen kann der lebt
Und du spürst die Erde
Wie sie wogt und bebt
Dreh dich ewiglich
Tanz und dreh dich
Spring und dreh dich
Beim wilden Tanz
Auf dem Vulkan
12. Fatum
Ich kenne meinen Stammbaum
Er reicht ins erste Glied
Dort gab es meine Mutter
Die von dem Vater schwieg
Sie kam nach Haus mit Fremden
Dann war ich fremd daheim
Ich fühlte mich verraten
So unwert und allein
Als Bastardsohn geboren
Brauch ich kein Horoskop
Es steht nicht in den Sternen
Wer mich ins Unglück zog
Wo euch Gestirne leuchten
Sind meine längst verglüht
Ich fühl mein nacktes Leben
Als sei es schon verblüht
Meine Heimat ging verloren
Ihre Seen ihre Auen
Wird mein Auge niemals schauen
So steht es in meinem Blut
13. In der Stille
Jetzt ist es still, du liegst bei mir
und nichts muss ich dir sagen.
Wir kreisen um denselben Stern,
von Schwerkraft fort getragen.
Jetzt ist es still, du liegst bei mir,
nur einen Wimpernschlag weit fort
und doch so unerreichbar fern
für jede Geste, jedes Wort.
Du kennst den Schmerz in meinem Bauch,
die Fäden, die sich um mich ziehn,
sind zu verwirrt um zu entfliehn,
doch meine Sehnsucht kennst du auch.
Jetzt ist es still, du liegst bei mir
ein dunkler Mond zieht seine Bahn,
Gedanken scharf wie Krallen
fallen mich wie Wölfe an.
Du kennst den Schmerz in meinem Bauch,
die Fäden, die sich um mich ziehn,
sind zu verwirrt um zu entfliehn,
doch meine Sehnsucht kennst du auch.
Meine Arme breiten sich
um dich aus wie Flammen.
In die Sonne stürzen wir,
aus der wir beide stammen.
Deine Arme halten mich,
ach, wir werden Licht im Licht.
In die Sonne stürzen wir,
aus der wir beide stammen.
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