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SUBWAY TO SALLY LYRICS
"Bannkreis" (1997)
1. Alle, psallite cum luya 2. Mephisto 3. Unterm Galgen 4. Ein Baum 5. Das Rätsel 6. Kruzifix 7. Sanctus 8. Zu Spät 9. Liebeszauber 10. Element des Verbrechens 11. Schlaflied 12. Syrah
1. Alle, psallite cum luya
Alle, psallite cum luya
Alle, psallite cum luya
alle, concrebando psallite cum luya
alle, corde voto
Deo toto
psallite cum luya
alleluya!
Anonymus
Codex Montpellier Ms.196, XIII. Jh.
2. Mephisto
Mephisto
Vom Mittelpunkt der Erde, durch das siebente Tor
kam ich, um dir zu dienen auf Erden, jäh hervor
ich bin der Herr der Schatten, erfülle jeden Traum
aus einem Stein erwecke ich Knospe, Sproß und Baum
ich bin dein Meister, ich bin dein Mann
mein Huf aus Stahl stürmt dir voran
ich mache goldnen Honig aus konzentriertem Gift
den nichts in seiner Süße auf Erden übertrifft
heil dich von Wißbegierde und leih dir Speis und Trank
wenn wir uns drüben finden, bau ich auf deinen Dank
ich bin dein Meister ...
ich lache, tanze, springe, sag neue Lieder auf
ich schlag die Welt zu Trümmern und bau sie wieder auf
du hast mit Blut geschrieben, du kennst die Regeln auch
ich hol mir deine Seele, das ist bei mir so Brauch
ich bin dein Meister ...
Musik: Ingo Hampf/Bodenski
Text: Bodenski
3. Unterm Galgen
Schwarz der Platz von lauter Menschen
die im Morgengrauen stehn
ein Gedränge in der Menge
jeder kommt um mich zu sehn
dort der Galgen und die Stricke
und des Henkers kalte Blicke
eine Treppe, sieben Stufen
und die Schergen, die mich rufen
dies kenn ich aus hundert Gängen
schrei´s euch lachend ins Gesicht:
es ist unnütz mich zu hängen
sterben, sterben kann ich nicht!
fest gezimmert sind die Balken
ragen schwarz zum Himmel auf
eine früh ergraute Witwe
läßt den Tränen freien Lauf
w ¿ürdevoll erscheint der Priester
aus dem Buch der Bücher liest er
und der Henker mit Geschick
legt die Schlinge um´s Genick
dies kenn ich aus hundert Gängen ...
es graut der Tag, der Henker kommt
um mir den Tod zu geben.
ich kann nicht sterben, denn ich weiß
mein Lied wird ewig leben
auch nach hundert Todesgängen
schrei ich es euch ins Gesicht:
es ist unnütz mich zu hängen
sterben, sterben kann ich nicht!
Musik: Ingo Hampf
Text: Bodenski
4. Ein Baum
Ein Baum
Ich schneide nun das Haar nicht mehr
horch wie mir Blätter treiben
der Wald pflanzt Hölzer in mein Herz
ich streck die Arme himmelwärts
um immer hier zu bleiben
die Nägel senken sich hinein
ins Reich der Mutter Erde
schon krümmt und bricht sich mir die Haut
hab Sand und Steine viel verdaut
daß ich so müde werde
ein Baum, mit Käfern im Gesicht
mit Moos in meinem Haar
die Haut so hart wie Stein
durch meine Finger geht der Wind
wars gestern, war es heute
den Winter lang werd ich nicht wach
ein Specht klopft an das Schädeldach
und hofft auf fette Beute
mein Haupt wird grün, der Sommer kommt
mit Tautropfen und Regen
ein Zittern geht durch meinen Stamm
ich hör sie schon, sie kommen an
die Männer mit den Sägen
ein Baum, mit Käfern im Gesicht
mit Moos in meinem Haar
die Haut so hart wie Stein
Musik: Bodenski/Ingo Hampf
Text: Bodenski
5. Das Rätsel
Ich bin das namenlose Licht
der Himmel und die Erde
bin die Mutter und das Kind
der Hirte deiner Herde
bin dein Stecken und dein Stab
bin das Kreuz auf deinem Grab
bin im Atem und im Wind
weißt du wer ich bin?
ich sitze auf dem Thron der Welt
die Schlange fiel zur Erde
es kommt mein Reich und meine Zeit
wenn ich geboren werde
ein Harlekin mit bösem Blick
wer mit mir geht, kommt nie zurück
ich komm als Jüngling und als Weib
weißt du wer ich bin?
ich bin aus Staub und Lehm gemacht
aus Feuer und aus Licht
ein Tier, das trauert und das lacht
ich greife nach den Sternen
ein Ding, das Gut und Böse kennt
barfuß durch die Wüste rennt
ich bin Gebieter und Lakai
weißt du wer ich bin?
Musik: Ingo Hampf
unter Verwendung von "C´est la fins" von Guillaume d´ Amiens paignour, XIII. Jh.
Text: Bodenski
6. Kruzifix
Fürwahr, du bist ein armer Tropf
Jahrtausende dort oben
aus Linde ist dein harter Kopf
weiß Gott, das ist zu loben
dein Vater schweigt, die Jünger auch
dein Kreuz steht an den Wegen
steht auf den Gräbern, so der Brauch
bei Sonne und bei Regen
dein Arm ist steif, dein Kopf ist müd
du hast nun ausgerungen
säh ich, wie jeder vor mir kniet
wär ich herab gesprungen
Holzstück da oben, alter Narr
was kommst du nicht herunter
was willst du noch, was siehst du starr
auf all die neuen Wunder
die Dornenkrone ziert dein Haar
dein Fleisch hat tausend Wunden
sie haben dich bei Gott fürwahr
nun lang genug geschunden
dein Arm ist steif, dein Kopf ist müd
du hast nun ausgerungen
säh ich, wie jeder vor mir kniet
wär ich herab gesprungen
Musik: Ingo Hampf
Text: Bodenski
7. Sanctus
Sanctus, sanctus, sanctus dominus Deus Sabaoth
pleni sunt celi et terra gloria tua.
Hosanna in exelsis.
Benedictus qui venit in nomine Domini.
Hosanna in excelsis.
Anonymus XIV. Jh.
8. Zu Spät
Nichts wiegt mehr viel in dieser Zeit
der Narren und der Toren
nicht mehr als hätt ein müder Strauch
ein Blatt verloren
die Blätter falln, wer heute schreit
ist morgen schon gewesen
die Zeile, die mein Leben schreibt
wird niemand lesen
der Zeiger läuft und kommt nie an
gebietet mir nach festem Plan
was ich auch tu er geht und geht
und tickt: zu spät, zu spät, zu spät!
die Berge trägt der Regen ab
und schwemmt sie flußwärts in das Meer
in den Ruinen wächst das Gras
vorbei und lange her
uns bleibt nur eine kurze Zeit
voll Mühsal und Beschwerde
des Suchens und der Wanderschaft
auf dieser Erde
der Zeiger läuft und kommt nie an ...
und unserm schlummernden Gebein
das schwarz der Tod umdüstert
dem duftet nicht der Rosenhain
der leis am Grabe flüstert
dein weißer Leib, so zart und weich
so kostbar, glatt und makellos
auch er versinkt im Schattenreich
auch dich erwartet dieses Los
der Zeiger läuft und kommt nie an ...
Musik: Bodenski/Ingo Hampf
Text: Bodenski
9. Liebeszauber
Dort wo gar nichts wachsen sollte
und nur Stein vom Berge rollte
hab drei Blumen ich gepflanzt
und mit Wünschen nachts umtanzt
hab bei Vollmond sie gegossen
drei mal in die Luft geschossen
sie mit meinem Blut genährt
daß die Liebe ewig währt
Abrakadabra
bald schon, bald schon bist du mein
als die Sterne günstig standen
und die Kräfte sich verbanden
sprach mit Tieren ich und Pflanzen
mußte mit dem Einhorn tanzen
hab gefastet sieben Tage
schlief in unbequemer Lage
gab dem Wind ein Haar von dir
bald schon, bald gehörst du mir
Abrakadabra ...
dann zog ich mit dem Dolch drei Kreise
sang auf ganz besondre Weise
und schnitt dann die Blumen ab
trug sie in das Tal hinab
Abrakadabra ...
Musik: Ingo Hampf/Eric Hecht
Text: Bodenski
10. Element des Verbrechens
Marie dein Liebster ging mit dir
den Weg zum Wald, hinaus zur Tür
er sang ein Lied vom letzten Jahr
der Wind spielte in deinem Haar
dort fern vom Weg im schwarzen Hain
schlug er mit Fäusten auf dich ein
sag mir was hat ihn so erregt
daß er dich einfach niederschlägt
Marie dein Liebster ist ein Tier
hat ohne Grund und einfach dir
zerschlagen deinen Erdbeermund
Marie, Marie was war der Grund
du warst ein Engel sanft und rein
sie fanden dich im Wald allein
nach Tagen erst, dein Kleid war weiß
Marie, Marie was war der Preis
Marie dein Liebster ist ein Tier
hat ohne Grund und einfach dir
zerschlagen deinen Erdbeermund
Marie, Marie was war der Grund
Marie dein Liebster ging zum Fluß
er schenkte dir noch einen Kuß
Marie, Marie es ist vorbei
sein Mantel war so schwer wie Blei
und unterm Kranz und Marmorstein
ruht nun Marie so weiß und fein
Musik: Ingo Hampf/Bodenski
Text: Bodenski
11. Schlaflied
Siehst du die Wolken über uns
sie tanzen mit dem halben Mond
siehst du das kleine rote Tier
das in den schwarzen Büschen wohnt
der alte Zaun ist längst verfault
der Wald umarmt den Garten
siehst du mein Haar, es wird schon grau
vom warten, ach vom warten
auf meiner Zunge liegt ein Stein
und Gräser stechen tief in meine Haut
die Nacht schaut uns mit tausend Augen zu
komm schlaf mit mir
bevor der Morgen graut
hier in dem Schatten deines Leibs
roll ich mich ein um auszuruhn
kommt erst das Weiß dem Jahr ins Haar
dann muß ich fortgehn schwarz und stumm
auf meiner Zunge liegt ein Stein
und Gräser stechen tief in meine Haut
die Nacht schaut uns mit tausend Augen zu
komm schlaf mit mir
bevor der Morgen graut
Musik und Text: Bodenski
12. Syrah
In meinem Kopf dreht sich schon seit Tagen
ein fremder Klang
läßt mich nicht denken, läßt mich nicht schlafen
so ein Gesang
ein Lied, das durch die Zeiten greift
ich hör sie rufen
ich kann sie hörn
Flow my tears fall from your springs
Exil´d for ever let me mourn
Where night´s black bird her sad infamy sings
There let me live forlorn
in dieser Welt, wo alles grau verweht
grau verweht
klingt ihr Gesang in mir wie ein Gebet
wie ein Gebet
als würde sie zu mir gehörn
ich hör sie rufen
ich kann sie hörn
Down vain lights shine you no more
No nights are dark enough for those
That in despair their last fortunes deplore
Light doth but shame disclose
in meinem Kopf dreht sich schon seit Tagen
so ein Gesang
und keiner kann die Kreise störn
ich hör sie rufen
ich kann sie hörn
Musik: Ingo Hampf
Text: Bodenski
Syrah singt „Flow my tears“ von John Dowland, XVI.
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