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SCHATTENTANTZ LYRICS

Galgenfrist

"Galgenfrist" (2001)

1. Ouwe
2. Die Hexe
3. Schattentantz
4. Cernunnos
5. Winterszeit
6. Im Lentz
7. Bauernknecht
8. Düsterschiff
9. Praeludium
10. Ein Blatt im Wind
11. Galgenfrist







1. Ouwe

Ouwe war sint verswunden alliu miniu Jar
ist mir min Leben getroumet,oder ist es war
das ich ie wande,daz iht waere,was daz iht
darnach han ich geslafen und enweiz es nicht.

iemer mere ouwe

Nu bin ich erwachet,und ist mir unbekant,
das mir hie vor was kündic als min ander Hant
Liut unde Lant,da ich von Kinde bin erzogen,
die sint mir Frömde geworden reht als ez si gelogen.

iemer mere ouwe

Die mine Gespilen waren,die sind traege und alt
vereitet ist daz Velt,verhouwen ist der Walt
wan daz daz Wasser fliuzet,als ez wieder flöz,
für war ich wande,min Ungelücke wurde groz

iemer mere ouwe




2. Die Hexe

An einem kalten Wintermorgen
kam ein Tross des Wegs gezogen.
Zu dem kleinen Haus am Wald
führte er die Häscher bald.
Grimme Knechte lauthals johlen,
kamen um das Weib zu holen,
aus Kräuterduft und Kerzenschein,
brachen in ihren Frieden ein.

"Rot wie Feuer ist dein Schopf.
Der düstre Sud in deinem Topf:
Du bist es die den Finstren nennt!"

Es brennt der Hexenleib
es brennt des Satans Weib
sie brennt für ihr Seelenheil.
Welch' Gnade und Barmherzigkeit!


Untertage im Gewölbe
bei Rattenfrass und Eiseskälte
sass sie hilflos nun und stumm,
wartend auf die Läuterung.
Man stach nach ihr mit glühenden Zangen,
musste auf der Streckbank bangen.
Blutig schlug man ihr Gesicht,
doch zum sterben reicht es nicht.

"Gestehe nun des Teufels Hure!
Steh zu deinem eignen Schwure!
Die Schande deines Tun' bekenn'!"

Es brennt der Hexenleib
es brennt des Satans Weib
sie brennt für ihr Seelenheil.
Welch' Gnade und Barmherzigkeit!


Iin Gitterwagen und in Kette
führt man sie zur Hinrichtungsstätte.
Das dort versammelte Menschenmeer
fiel mit Worten über sie her.
Noch einmal klagte man ihr Vergehen,
noch immer konnt sich nicht verstehen
des Priesters tönende Litanei
und was denn ihre Schuld wohl sei.

"Ihr Herren und Damen,sehet ein:
Kein Mensch lebt mehr nach solcher Pein;
Nur sie,die mächt'ge Zauber kennt!"

Es brennt der Hexenleib
es brennt des Satans Weib
sie brennt für ihr Seelenheil.
Welch' Gnade und Barmherzigkeit!




3. Schattentantz

Hastig eile ich voran,folge meinem Pfad so schnell ich kann.
Nur schwach durchdringt das Licht den Hain,
die Nacht bricht bald schon über mich herein.
Durch diesen Wald führt mich noch weit
mein Weg zu dieser Tageszeit.

Dunkle Schatten seh ich stehn,
wie sie drohend auf mich niedersehen.
Ich bin umringt von ihnen hier,ihre stummen Blicke folgen mir.
Mit ihrem trüben Mondenschein
holt die Nacht mich bald schon ein.

Gewichen ist das Tageslicht der Finsternis der Nacht.
Dunkle Schatten lösen sich,die Geisterwelt erwacht.
Die alten Bäume regen sich und ziehen stumm durchs Land.
Das kleine Volk versammelt sich zum stillen Schattentantz.

Doch sind die Nachtgestalten fort als ich erwach an diesem Zauberort.
Vorüber ist der Spuk der Nacht,genauso schnell wie er zuvor erwacht.
Ich kann nicht glauben was ich sah,ob dies alles nur im Traum geschah?

Gewichen ist das Tageslicht der Finsternis der Nacht.
Dunkle Schatten lösen sich,die Geisterwelt erwacht.
Die alten Bäume regen sich und ziehen stumm durchs Land.
Das kleine Volk versammelt sich zum stillen Schattentantz.




4. Cernunnos

Dicht bedeckt das Flickenkleid die Haut aus Erd und Sand.
In grünen Fetzen klebt am Leib mir das Gewand.
Doch tief im Herzen währt die Glut,
denn einst in Flammen ich stand.
Kochend tobt in mir das Blut;Ich bin das Land.

Den ärgsten Narren seid ihr gleich wenn ihr,an kühnen Taten reich,
das Teuerste im Kampf verliert,um das was niemanden gehört.
Schlagt ihr auch mit dem Schwerte drein,werd ich mein eigen immer sein.
Die Habsucht an euch frisst und zehrt,was nicht das Eure ihr begehrt.


Unendlich weit ist mein Gemach,kennt weder Mauer noch Wand.
Vom Himmel,meiner Kammer Dach,werd ich umspannt.
In tiefster Finsternis ein Licht am Tage da ich entstand.
Ich ward geschaffen aus dem Nichts;Ich bin das Land.

Tausend Rösser Hufe schlagen hart wie Eisen auf mich ein,
wenn sie übers Schlachtfeld jagen,bebt und zittert mein Gebein.
Schilde brechen,Lanzen splittern,Blut fliesst über meine Haut.
Krachend lärmt das Kriegsgewitter hallt durch meine Täler laut.

Den ärgsten Narren seid ihr gleich wenn ihr,an kühnen Taten reich,
das Teuerste im Kampf verliert,um das was niemanden gehört.
Schlagt ihr auch mit dem Schwerte drein,werd ich mein eigen immer sein.
Die Habsucht an euch frisst und zehrt,was nicht das Eure ihr begehrt.




5. Winterszeit




6. Im Lentz




7. Bauernknecht

Ich bin ein freier Bauernknecht,
obschon mein Stand ist eben schlecht.
So acht' ich mich doch eben so gut
als einer der bei Hofe tut.

Tralltirala,ich bin doch mein eigen,darf mich vor niemanden bücken noch neigen.


Ich habe auch keinen Rittersitz,
bin nicht beredt voll List und Witz.
So hab ich doch mein Bauerngut,
bin frisch und fröhlich doch von Mut.

Tralltirala,bin drauf beflissen,
was einem Bauern dient zu wissen.


Ich bin gar selten krank von Leib,
das macht,dass ich den Pflug oft treib.
Jener aber säuft und frisst,
das macht das er so krank oft ist.

Tralltirala,bin frischer daneben,
als jene,die am Hofe stets leben.


Was bildet sich der Hofmann ein,
dass er als ich will besser sein.
Als Adam ackerte und Eva spann,
wo war da der Edelmann?

Tralltirala,ich leb' alle Morgen,
sicher und frei von allen Sorgen.




8. Düsterschiff

Die Sonne geht unter,
das Meer tobt wie wild.
Noch sind wir munter,
sind Teil vom Bild.
Rasend schnell zerteilt der Bug die Flut.
Von Kraft und Waffen starrt das Schiff
aus Holz,getränkt vom Blut im Kampfe.

Müde werden wir bald,verlieren den Sinn.
Ist der letze Ton verhallt,sind wir dahin.

Wolken schwarz,so finster wie die Nacht.
Sie türmen sich empor und drohen
mit unverhohl'ter Macht dem Schiffsvolk.

Hört ihr nur - den Donner schlagen.
Sehr ihr nur - die Blitze jagen.
Unaufhaltsam,ungehemmt.
Flammend zünrt das Firmament.


Augen schaut ein letztes Mal
das Bilde,wie es vor euch liegt.
Seele durchleide deine letze Qual,
spür' wie dir die Zeit verfliegt.

Gleißend hell
zerreißt ein Blitz die Nacht.
Der Sturm und das Meer holen sich
in grenzenloser Hast ihr Opfer.

Hört ihr nur - den Donner schlagen.
Sehr ihr nur - die Blitze jagen.
Unaufhaltsam,ungehemmt.
Flammend zünrt das Firmament.




9. Praeludium




10. Ein Blatt im Wind

Einsam ziehe ich durchs Land,
das eine Bein so steif wie Stein.
Bin verachtet und verspottet,
ich hab kein Ziel und auch kein Heim.

Tauge nicht für Feldarbeiten,
doch zum Spielmann reicht es schon.
So spiel ich für die,die mich nicht leiden,
ein Stückchen Brot,das ist mein Lohn.

Bin allein als Spielmann ich grad' gut genug?
Vom Geiste bin kein Schurk ich nicht,
voll List und voll Betrug!

"Spielt uns auf zum munt'ren Feste,
singt uns euer schönstes Lied!"
lachen sie mit praller Weste.
"Spielt wie's und beliebt!"


Wandern muss ich wie ein Bettler,
meine Kleider starren vor Schmutz.
Kein einzig Weib wird mich je begeheren,
wegen meinem Klumpenfuss.

Wie ich all die Menschen hasse
und ihr Glück und Leben neid.
Alle Zeit würd' ich meins gern tauschen,
denn des Spielens bin ich leid.

Bin allein als Spielmann ich grad' gut genug?
Vom Geiste bin kein Schurk ich nicht,
voll List und voll Betrug!

"Spielt uns auf zum munt'ren Feste,
singt uns euer schönstes Lied!"
lachen sie mit praller Weste.
"Spielt wie's und beliebt!"




11. Galgenfrist

Das Leben ist die Galgenfrist,
bis uns der Teufel holt.
Doch aller üblen Tat zum Trotz
hat er uns noch nicht gewollt.
Wir fürchten nicht die Stund',
da er wird sitzen über uns Gericht.
Lachend blicken wir dem Tod
ins bleiche Angesicht.
Wer gestern noch als reicher Mann
vor uns sich sicher glaubt',
mit seinem Mut sich brüstete,
ward heute schon beraubt.
Von Gier besessen haben wir uns
dem rechten Glauben abgewandt.
Gefürchtet und verfolgt sind wir,
einjedem wohl bekannt.
Das Leben ist die Galgenfrist,
bis uns der Teufel holt.
Doch aller üblen Tat zum Trotz
hat er uns noch nicht gewollt.

 


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