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SAMSAS TRAUM LYRICS

Wenn schwarzer Regen

"Wenn schwarzer Regen" (2007)

1. Janis' Lied
2. Alle meine Kinder
3. Im Kreis allein
4. Ingwerbrot und Nüsse
5. So wie die Wellen
6. Die Stunde Null
7. Nun, alter Baum
8. Die Spur der Gedanken
9. Dein schönster Augenblick
10. Wann sind wir daheim
11. Katzenloewenseelenhund







1. Janis' Lied

Dort am Straßenrand stand ein Mann,
Wegen ihm fiel das Laub noch leiser.
Meine Stimme schnitt durch die Stille,
Ein böser Traum.
Mit der Angst fest in meiner Hand
Schrie ich mich an der Kälte heiser:
Vor den Wolken zählen Momente
Wie dieser kaum.

Wieder atme ich Wasser,
Wieder trinke ich Flammen,
Und ich bitte um noch mehr Verzicht.
Doch je lauter ich flehe,
So sehr ich ihn auch suche,
Den Weg zu mir, ich finde ihn nicht.

Hier im Haus ist man nicht allein,
Rings um uns sammeln sich die Geister.
An den Wänden zerinnen Schatten,
Das Leben schweigt.
Über Dir bin ich furchtbar klein,
Und das Ende, des Anfangs Meister
Färbt die Hände, wenn sich der Weg
An der Brücke zweigt.

Wieder schlucke ich Steine,
Wieder gleiten die Finger
Durch Entbehrung, das Gras und den Wind.
Manche Schachtel wiegt schwerer
Als die Welt auf den Schultern
Und als alle, die noch bei mir sind.

Wär' die Erde doch nur so kalt,
Wie mein Herz im Licht aller Sonnen.
Wär' das Eisen so leicht und brüchig
Wie morsches Holz.
Meine Schwester, leb' wohl, schon bald
Hat der Winter in Dir begonnen:
Unaufhaltsam und voller Anmut,
Gleich deinem Stolz.

Wieder reiße ich Narben
In die Körper der Menschen,
Wieder berste ich: "Nimm' sie mir nicht."
Doch je tiefer ich grabe,
So sehr ich nach ihm suche,
Den Weg zu Dir, ich finde ihn nicht.




2. Alle meine Kinder

Weit unter verwunschenem Wasser,
Wie die Augen der Liebe so tief,
Da wartet das größte Geheimnis,
Das je auf eines Sees Grund schlief.
Es zieht meinen lockigen Knaben
Zu sich in die endlose Nacht
Und hält ihn im Schilf festgebunden,
Bis ein größeres Rätsel erwacht:

Ja, all meine Kinder, sie sangen
Dies Lied - dann verschlang sie der Tod.
Es nahm ihren strahlenden Wangen
Das Leben, das Leuchten, das Rot.
Es fuhr in die sterbenden Glieder,
In Knochen wie Kreide so weich -
Die Kinder, sie singen nie wieder,
Mit Lippen vor Kälte so bleich.

Weit unter der gläsernen Decke,
Die den Durst jedes Mädchens erweckt,
Da wartet das größte Geheimnis,
Das tief in eines Mannes Brust steckt.
Es ruft meine lächelnde Tochter
Hinab in die schweigende Flut,
Es löscht jede flackernde Kerze,
Erstickt jede schwelende Glut:

Ja, all meine Hoffnung, sie schwindet,
Sie flieht vor dem Morgen davon,
Dorthin wo man mich nicht mehr findet,
Der Abend erwartet mich schon.
Das Mondlicht umspielt meine Füße,
Die Nacht reicht mir sanft ihre Hand
Dann ich habe all meine Kinder
Nur in meinen Träumen gekannt.




3. Im Kreis allein

Du, im Kreis allein -
Wie man las, in gelbem Licht,
In warmem Kerzenschein,
Was ich gäbe, weiß ich nicht,
Um in diesem Augenblick
In den Kopf hinein zu sehen,
Der mir einstmals dabei half,
Meinen Weg zurück zu gehen.

Wie weit willst du fliehen?
Kann ich jemals nachvollziehen,
Was jetzt übrig bleibt
Mich an jene Orte treibt,
Die von Dir und Deinem Leben,
Unablässig mir berichten,
Von den Taten, Deiner Hoffnung,
Deiner Schuld, Deiner Geschichten?

Herr des Infernos, der Nacht
Fahre hinauf, stärke mich, meine Macht,
Steig' aus dem Khaos empor,
Nimm' mich zu Dir, trage mich durch das Tor.

Die böse 11 steigt aus den Spalten und Ecken,
Sie schmiegt sich wie Fabre an Wände -
Um restlos den Körper, die Haut zu bedecken,
Sie schreibt selbst auf Schädel und Hände.

Die 11 aus dem Abgrund, dem Tal aller Seelen,
Bemächtigt sich meiner Gedanken,
Um mich jeder Angst und der Furcht zu bestehlen,
Sie lässt mich nicht straucheln, nicht wanken:

Elftausend Nächte, 11 uralte Mächte,
11 Jahre - die Kraft ungebrochen,
11 letzte Lieder, der Sturm holt dich wieder,
Mit 11 Zungen hast Du gesprochen.

11 lange Wege Dich heim zu geleiten,
Mitt 11 Schritten ist durch 11 Pforten zu schreiten,
Und 11 mal beschreibt mir die Stimme des Windes
11 Kugeln im Kopf des erwachsenen Kindes,

Du, im Kreis allein -
Wie man las, bei Kerzenlicht,
Des Teufels sanftem Schein -
Was stand Dir im Angesicht?




4. Ingwerbrot und Nüsse

Einst kamst Du mit Ingwerbrot und Nüssen,
Mit Gift und Schokolade in mein Haus,
Du wolltest meinen Mund vor seinem küssen
Und zogst mich nackt bis auf die Seele aus.

Draußen, in der Nacht, da fror im Sturme
Das Wasser, unter Decken schmolz der Schnee
Wir sangen in der Täuschung höchsten Turme,
Dann mischte sich Dein Blut mit schwarzem Tee.

Einst öffneten Tabak und der Winter
Das schwere Schloss mit einem leichten Stoß,
Du hattest viele Fragen, doch dahinter
Verbarg sich nur die Angst in Deinem Schoß.

Draußen, auf der Straße, da fiel Regen,
Ein Schleier, unter dem die Welt verschwand,
Auf harten Boden sollte ich mich legen,
Mit nichts als Hoffnung in der kalten Hand.

Einst kamst Du mit zuckersüßen Stangen
Und einem kleinen Herzen in der Brust
In meinen Garten, und wir spielten Fangen,
Wir haben von der Liebe nichts gewusst.

Draußen, vor dem Zelt, da suchten Riesen
Nach uns, wir waren einmal gut versteckt,
Umringt von hellem Blau und Sommerwiesen,
Die Arme nacheinander ausgestreckt.

All die Jahre schliefen stumpfe Scheren
Und Messer, sogar Zirkel neben mir,
Um mich im Schlaf der Träume zu erwehren,
Ich schrieb und schnitt Gefühle aus Papier.

Einst, da kommst Du zu mir in die Kissen,
Legst Dich sanft neben mich und lachst mich an,
Du nimmst mir all den Schmerz und mein Gewissen:
Die Zeit läuft nie zurück, sie geht voran.




5. So wie die Wellen

Unter all den schweren Türen
Ohne Ziffern, Namen, Farbe,
Gibt es eine, die ich oftmals auf- und
ZUgestoßen habe.
Hinter ihr liegt jenes Zimmer,
In dessen tausend Ecken
Sich die Bilder von der
Allerletzten Nacht mit Dir verstecken:

Wir liebten uns wie Feinde,
Hielten aneinander fest,
Und wachten lang.
Am Morgen starrte ich auf Gleise,
Deren Wege sich nie kreuzen,
Und mir war so bang.

Unter all den vielen Straßen,
Ob in Freiheit, ob gefangen,
Gibt es eine, die ich seit damals
Nie wieder bin gegangen:
Diese Straße heißt "Vergebung",
Und sie führt in schwere Träume,
In die Täler der Erinnerung,
In leere, dunkle Räume.

Unter all den vielen Märchen,
Die ich Dir jemals erzählte,
Gibt es eines, das seitdem in allen
Märchenbüchern fehlte:
Die Geschichte von der Liebe,
Unbefleckt und unbefangen,
Von dem Mädchen und dem Jungen,
Die zu zweit die Welt bezwangen.

Die Zeit heilt viele Wunden,
Doch im Angesicht der Wahrheit
Heilt sie niemals schnell genug.
Das Herz schlug bis zum Halse,
Wie ein Mörder auf der Flucht
Bestieg ich blindlings meinen Zug.

Und als Vergeltung für ein
Meer aus schwarzem Glück
Galt an diesem Tage mir allein
Dein schönster Augenblick.
Der Klang drei kurzer Worte, der sich
Durch das Glas der Scheibe wand,
Bleibt bis in alle Ewigkeit
Auf meiner Netzhaut eingebrannt.

Ich sehne mich zurück, weit vor den
Allerersten falschen Schritt,
In die Sekunde, ab der mir das
Leben aus den Händen glitt,
Zurück in den Moment,
In dem mich selbst die Stille anschrie,
Die Entscheidung, nicht zu bleiben,
Ich verzeihe sie mir nie.




6. Die Stunde Null




7. Nun, alter Baum

Eisern fast um Stein gewunden
Stehst Du dort - und schweigst bedächtig.
Unter Deinen Armen, mächtig,
Sammeln sich die Stunden.

Wer nur kann Dir nicht erliegen?
Sich in Deinen Schoss zu schmiegen
Und der Stille Kind zu sein
Klärt selbst trübster Seele Schein.

Über Deinem stolzen Wipfel
Stürzt der Tropfen, schnell ein Bach,
Erst tausend-, dann millionenfach
Hinab vom grauen Gipfel.

Noch vom Ritt ins Tal verwundert,
All den Jahren, fünf mal hunder,
Trägt er in des Meeres Munde
Deines Alters frohe Kunde.

Du, der Du die Zeiten kennst -
Der Du Tage, Nächste durch
Dein Schweigen voneinander trennst:
Was sagst Du zu den Menschen?

Was sagst Du zum schönen Rauschen,
Feldes Blume, eitlem Lauschen,
Spitzen Stöcken, festen Schuhen,
Leeren Köpfen, die nicht ruhen,
Selbst im Staub des Wasserfalles?
Du sagst nichts - und damit alles.




8. Die Spur der Gedanken




9. Dein schönster Augenblick

Unter all den schweren Türen
Ohne Ziffern, Namen, Farbe,
Gibt es eine, die ich oftmals auf- und
ZUgestoßen habe.
Hinter ihr liegt jenes Zimmer,
In dessen tausend Ecken
Sich die Bilder von der
Allerletzten Nacht mit Dir verstecken:

Wir liebten uns wie Feinde,
Hielten aneinander fest,
Und wachten lang.
Am Morgen starrte ich auf Gleise,
Deren Wege sich nie kreuzen,
Und mir war so bang.

Unter all den vielen Straßen,
Ob in Freiheit, ob gefangen,
Gibt es eine, die ich seit damals
Nie wieder bin gegangen:
Diese Straße heißt "Vergebung",
Und sie führt in schwere Träume,
In die Täler der Erinnerung,
In leere, dunkle Räume.

Unter all den vielen Märchen,
Die ich Dir jemals erzählte,
Gibt es eines, das seitdem in allen
Märchenbüchern fehlte:
Die Geschichte von der Liebe,
Unbefleckt und unbefangen,
Von dem Mädchen und dem Jungen,
Die zu zweit die Welt bezwangen.

Die Zeit heilt viele Wunden,
Doch im Angesicht der Wahrheit
Heilt sie niemals schnell genug.
Das Herz schlug bis zum Halse,
Wie ein Mörder auf der Flucht
Bestieg ich blindlings meinen Zug.

Und als Vergeltung für ein
Meer aus schwarzem Glück
Galt an diesem Tage mir allein
Dein schönster Augenblick.
Der Klang drei kurzer Worte, der sich
Durch das Glas der Scheibe wand,
Bleibt bis in alle Ewigkeit
Auf meiner Netzhaut eingebrannt.


Ich sehne mich zurück, weit vor den
Allerersten falschen Schritt,
In die Sekunde, ab der mir das
Leben aus den Händen glitt,
Zurück in den Moment,
In dem mich selbst die Stille anschrie,
Die Entscheidung, nicht zu bleiben,
Ich verzeihe sie mir nie.




10. Wann sind wir daheim




11. Katzenloewenseelenhund

 


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