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NEBELMACHT LYRICS

Seuchenfrieden

"Seuchenfrieden" (2002)

1. Zu Sagas Füßen rauscht ein Strom
2. Frost in den Tälern
3. Vom Verderb der Würde sterblichen Blutes
4. Alter Weide Angesicht
5. Schwanensang
6. Hamarsheimt
7. Unter der Asche
8. Wälder in Zorn
9. Knochenkälte
10. Nebelung







1. Zu Sagas Füßen rauscht ein Strom




2. Frost in den Tälern

Ausweiden das greise Versprechen
Der Pest und der Seele eisig Erbrechen
Die Schatten meines Verstands schwellen und bersten
Nach Sterbewasser wird mich dürsten

Mein Herz wird nimmer scheinen
Die Krätze hält Einzug im Land
Frost in der Tälern, dem Wald
Über ihm mein Tod wird thronen

Die lebendige Qual ist verlorene Habe
Der unsterbliche Haß in mir einzige Labe
Meines erblindeten untoten Feuers
Inmitten des Körpers, des zerfallnen Gemäuers

Ausrotten werden wir all ihre Saat
Entartete Tiere, erdolchen, zermahlen
Mein Haß wird sie finden, ehrlose Schaben
Die Erde, die Mutter, wird erstrahlen

Das kriechende Sterben all eherner Weisheit
Das Kreuz sie betach, sie durchdrang und verseuchte
Wie die Weisheit der Bäume sie einst verbrannten
Schänden ihre Lieben wir, ihre Verwandten.




3. Vom Verderb der Würde sterblichen Blutes

Verdorrte Zweige eines endlosen Traums
Ranken sich um tollwütigen Haß
Halt suchend verbeisst sich mein Kiefer im Herzen
Des besiegten Tors, leblos am Boden.

Ich habe gesiegt, nach all meinem Kummer
Doch die Wunde klafft, der Schmerz nicht bezwungen
Zu tief sitzt der Speer in Eingeweiden

Niemals wird Lust erreichen mein sterblich Gebein
So verkümmert in mir jeglicher Atem
Sie brachen den Stolz mir, sie brachen die Würde
Nur fähig zu hassen bin ich noch immer.

Das Blut in mir gebar unsterbliche Abscheu
Den Verderb ihrer Rasse vor dem krankenden Auge

Berstendes Gebein, die Haut schnürt ihren Leib
Das Herz zwischen Rippen zermalmt,
so mein Hammer aus blindem Hass sie zerquetscht.

Auf dem Schlachtfeld des Zorns bleiben stinkend sie liegen
Jene, denen Ehre und Wut nur ein Wort.
Faulen dem Krieg unter den Händen hindurch
Des Sieges durch Mord aller Feinde nicht kundig.

Nach all diesen Qualen, Triumphen und Scheitern
Ist Niederlage nun einzig geblieben.

Doch wähnt den Feind es, das sterbliche Blut,
vernichtet von Habsuchts und Eitelkeits Hand.
Den Schimmer in der Bestie Augen
Ihnen achtlos entging, was ihr Untergang soll einst werden.

Doch was wird mit mir, zerbrochen am Sieg?


Verdorrte Zweige eines endlosen Traums
Ranken sich um tollwütigen Haß
Halt suchend verbeisst sich mein Kiefer im Herzen
Des besiegten Tors, leblos am Boden.

Doch die Wunde klafft!




4. Alter Weide Angesicht

Das bittre Licht
Gleißend qäult sich fort durch ihre Zweige
Schön steht sie da
Doch mürbe ihre Augen

Ich Kreatur an ihren Wurzeln kauere
Vernarbte Borke, jahrhundertalte Haut
In ihren Schoß ich blutig Tränen gieße
Die Weltenmarter auch mich hat zerbrochen

So weint sie mit mir
Meinen Torso deckend mit den Blättern
Jahrhunderte schon sah sie kommen
Doch auch ihr wird bald der Atem genommen




5. Schwanensang

Der Weiher liegt in weißem Tuch
Das Tannicht senkt die schweren Glieder
Ein Schwan weint Kreise auf die Wasser
Wo Stille der Natur Gebieter.

Stimmen aus der Tiefe raunen
Pfahl erscheinen die Gesichter
Bringen Kunde noch aus Tagen
Als sie Könige und Richter.

Der Schwan verliert sie unter sich
Nur ahnt er ihre Majestät
Das Schneegefieder ihm ergraut
Kein Windhauch seinen Schmerz verweht.

Verbittert, doch erhaben wacht er
Treibt durch den Spiegel des Waldes im See
Das Wissen über das, was einst
Im Nebel verschwommen, den nur er durchstreift.




6. Hamarsheimt

Kein Stein mehr auf dem andern
Kein Kraut mehr wird wachsen
Die Brut wird nicht mehr schreien
Wenn eisige Rache ich habe geführt.

Was einst ein Teil von mir
Gerissen wurde es aus meinem Leib
Verspottet mein Würde
verhöhnt die ewige Majestät der Natur.

Nun ist der Hass gereift
Die Ketten zum Hemde gewebt
Die Waffen lernten quälen

Heimsuchen, heimholen,
was unser ward und ist




7. Unter der Asche

In einem finstren Berg sie liegt
Die Lorelei zerbrochen mit den Jahren
Ihr greises Haupthaar schütter und durchmoost
Knochenwund und mager in Gebahren

Das Floß zur Nordseite, es ist vereist
Nie mehr wird blenden sie der Mond
Nie mehr wird zittern ihre Haut
Wenn Sathar kalt die Gier ihr lohnt.

Unter der Asche, dem Sakrophag der Unheiligkeit
Wuchert der Krebs, bis zum Tode der Lorelei.

Zurück noch einmal dort draussen am Hain
Das Tannicht gewährt niemals einen Strahl


Auf den pfahlen Teppich unter den Füßen
Oh Wipfel, oh Kronen, all Eure Macht!

Nie wieder ihr Vater, der Baum, wird sie säugen
Die starken Wurzeln, sie gingen ein
Die Pest beschlich ihn, und als er darnieder
Zerfraßen die Schaben ihm sein Gebein

So schlummert sie nun, dem Tode entgegen
In den Eingeweiden eines schwarzen Kokons
Der See wird sie rufen und sie wird folgen
Unter das Eis.




8. Wälder in Zorn

Todgeweiht, das Auge erblindet.
So stehen sie Wurzel um Wurzel geschlungen
Ein Sturm wird sie einst ihrer Heimat entreißen
Schon krank und welk dann ihr Leben verlischt.

Aufrecht standen sie einst, majestätisch
Vergruben sie Wurzel tief unten im Grund
Ihr Zorn ward gefürchtet, ihre Macht ungebrochen
Bei jenen von uns, die ihrer nicht höhnten.

Es fraßen schon Maden an ihren Rinden
Schon narbte der Käfer einst ihnen den Stolz
Der Sturm ließ sie zürnen und gleichwohl erstarken
Die Silhouette jedoch brach er nie.

Doch dirbt der Wald! Richtet ihr ihn zugrunde
Wird seine Seuche auch Euch befallen


Wälder im Zorn
Noch im Sterben vereint

Die Geburt aller Stunden
In einem Baum nahm sie Gestalt


Yggdrasil!

Die Luft die Ihr saugt ist Geschenk ihrer Krone
Der Mord an ihrem Holz ist der Mord an Eurer Rasse.

Die Gewalten ihrer Abkommen Ihr unterschätzt
Sie bluten, doch sammeln sie einmal noch Kraft
Die Schädel zertrümmert, die Lungen verätzt
Werdet ahnen Ihr erst im Tode ihren Zorn




9. Knochenkälte

Angst durchzittert meine Lungen
Schwarz ist, was mich eingeeist.
Fest verfroren an die Rippen
Ziehen Risse durch mein Fleisch.

Angst durchzittert meine Lungen
Meine Hände Knochen tasten
Blau mein Körper, starr und morsch
Nur das Eis hält ihn noch aufrecht.

Angst durchzittert meine Lungen
Lähmt das Leben, lähmt den Atem
Eisig brennt das Inhalieren
Säuregleich zerfrisst er alle Muskel.

Angst durchzittert meine Lungen
Klirrend faucht im Leib der Eiswind
Toter Frost in allen Adern
Panisch kreischt das Blut

Angst durchzittert meine Lungen
Führt doch dieser Weg ins Leben
Leben voller Not wartet
Der Tod kann quälender nicht sein.

Angst durchzittert meine Lungen
Zum letzten Hauch holen sie aus




10. Nebelung

Weit weit schweift das Auge hinaus
Der See seine Braut, die Ferne, berührt
In Asargors Armen die Seele sich senkt
Mein Odem für immer aus mir fährt

Auch Hel hebt die grausame Bürde nicht
So der Tod ist die Qual auf ewiglich.

 


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