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IWEIN LYRICS

Winterreise

"Winterreise" (2001 Demo)

1. Gute Nacht
2. Einsamkeit
3. Der Wegweiser
4. Der Leiermann







1. Gute Nacht

Fremd bin ich eingezogen
Fremd zieh' ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauss;
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh' -
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.

Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit,
Muss selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weissen Matten
Such' ich des Wildes Tritt.

Was soll ich länger weilen,
Daß man mich trieb' hinaus?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus!
Die Liebe liebt das Wandern -
Gott hat sie so gemacht -*
Von einem zu dem andern -
Fein Liebchen, gute Nacht!

Will Dich im Traum nicht stören,
Wär schad um Deine Ruh´
Sollst meinen Tritt nicht hören -
Sacht, sacht die Türe zu!
Schreib´ im Vorübergehen
Ans Tor dir: "Gute Nacht,"
Damit du mögest sehen,
An dich hab´ ich gedacht.




2. Einsamkeit

Wie eine trübe Wolke
Durch heit´re Lüfte geht,
Wenn in der Tanne Wipfel
Ein mattes Lüftchen weht:

So zieh´ ich meine Straße
Dahin mit trägem Fuß,
Durch helles, frohes Leben
Einsam und ohne Gruß.

Ach, daß die Luft so ruhig!
Ach, daß die Welt so licht!
Als noch die Stürme tobten,
War ich so elend nicht.




3. Der Wegweiser

Was vermeid´ ich denn die Wege,
Wo die andern Wand´rer gehn,
Suche mir versteckte Stege
Durch verschneite Felsenhöhn?

Habe ja doch nichts begangen,
Daß ich Menschen sollte scheun -
Welch ein törichtes Verlangen
Treibt mich in die Wüsteneien?

Weiser stehen auf den Wegen,
Weisen auf die Städte zu,
Und ich wand´re sonder Maßen
Ohne Ruh´, und suche Ruh´.

Einen Weiser seh´ich stehen
Unverrückt vor meinem Blick;
Eine Straße muß ich gehen,
Die noch keiner ging zurück.




4. Der Leiermann

Drüben hinterm Dorfe
Steht ein Leiermann,
Und mit starren Fingern
dreht er was er kann.

Barfuß auf dem Eise
Wankt er hin und her,
Und sein kleiner Teller
Bleibt ihm immer leer.

Keiner mag ihn hören,
Keiner sieht ihn an,
Und die Hunde knurren
Um den alten Mann.

Und er läßt es gehen
alles, wie es will,
Dreht, und seine Leier
Steht ihm nimmer still.

Wunderlicher Alter!
Soll ich mit dir gehn?
Willst zu meinen Liedern
Deine Leier drehn?

 


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