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GOLD FüR EISEN LYRICS
"Heimat" (2001)
1. Heimat ... 2. Auf der Jagd 3. Stoertebeker 4. Heimkehrer 5. ...und alles nur, weil Du nicht gewartet hast 6. Deutschland 7. Feuer! (ein Amoklauf) 8. Wieder daheim
1. Heimat ...
2. Auf der Jagd
Ich renne durch die Stadt
Und mein Blick streift umher,
Ich seh dressierte Hunde satt,
Nicht ruheloser Wölfe Heer.
Lechz’ nach Blut von meiner Art,
Riech’ statt dessen Deodorant.
Pinscher lecken mir den Bart,
Stolz auf ihr enges Würgeband.
Ich renne wie ein Wolf,
Fliehend auf der Jagd,
Wie ein Wolf,
Fliehend auf der Jagd.
Das Wetter in meinem Haar,
Von der langen Zeit im Wind,
Es riecht noch nach Gefahr,
Für wohlerzogene Hunde,
die durch Lügen gefährlich sind.
Die Zähne reißen Haut,
Mir schmeckt noch frisches Blut.
Ich lach noch immer laut
Und weiß noch, wie gut heulen tut.
Ich renne wie ein Wolf,
Fliehend auf der Jagd,
Wie ein Wolff,
Fliehend auf der Jagd.
3. Stoertebeker
Der Wind zaust kalt das blonde Haar,
Zerwühlt den buschig Bart mit Macht,
Was er gewonnen übers Jahr,
Wird endlich nun nach Haus gebracht.
Groß steht er, gerade vorn am Bug,
Hält sich gekonnt am Seile fest,
Und in des Schiffes wilden Flug,
Er seine Blicke wandern läßt.
Dies ist die See, die ihm vertraut,
Kennt besser sie als Weib und Freund,
Bewahrte ihm schon oft die Haut,
Verschlang mit Gier so manchen Feind.
Heut trägt sie ihn zurück zu der,
Die zittert, wenn die Stürme schrein,
Und kommt er auch nur selten her,
Bald wird er wieder draußen sein.
Wieder daheim,
Zurück im Land, wo er willkommen ist.
Endlich zu Haus,
Wo er Entbehrung und den Kampf vergißt.
Wieder daheim,
Wo er den Traum der heilen Welt genießt,
Endlich zu Haus,
Auch wenn es nur für ein paar Stunden ist
4. Heimkehrer
Sag, woher kommst du mein Bruder
Vom Osten, den Feinden im Osten
Sag, wohin gehst du mein Bruder
Muß heimatlos Heimat durchwandern
Sag, was bedrückt dich mein Bruder
Der Hunger, vom Brot laß mich kosten
Sage, wer bist du mein Bruder
Ein Deutscher, gehaßt von den andern
Sag, wer haßt dich mein Bruder
Die Lieben jener, die ich erschlug
Sag, was tatst du mein Bruder
Ich brachte die Erde zum Beben
Sag, was trieb dich mein Bruder
Ich weiß nicht, vielleicht war`s Betrug
Sage, was wird nun mein Bruder
Hab Angst, weiter zu leben
5. ...und alles nur, weil Du nicht gewartet hast
Als ich zu Dir kam,
Wollt’ ich’s doch nur warm,
Wollt’ in Deinen Arm,
Als ich zu Dir kam.
War zu lange weg,
Suhlte mich im Dreck,
Gefühle schlugen leck,
War zu lange weg.
Die Kehle Dir durchtrennt,
Weißt jetzt wie Galle brennt,
Dem Innern ward’s zu eng,
Därme riechen streng.
Die Schenkel filetiert,
Dazwischen fein seziert,
Damit Du in den Koffer paßt,
…und alles nur,
Weil Du nicht gewartet hast.
6. Deutschland
Heimat, meine Trauer, Land im Dämmerschein,
Himmel, du mein blauer, du mein Fröhlichsein,
Einmal wird es heißen: Als ich war verbannt,
Hab’ ich dich zu preisen, dir ein Lied gesandt.
War, um dich zu einen, dir ein Lied geweiht,
Und mit dir zu weinen in der Dunkelheit ...
Himmel schien, ein blauer, Friede kehrte ein,
Deutschland meine Trauer, du mein Fröhlichsein.
7. Feuer! (ein Amoklauf)
Die Blumenkinder waren’s nicht,
Erst recht nicht die, mit der Anarchie.
Lüge auch beim harten Kern,
Freunde haben Dich immer nur belogen.
Frauen hatten nur ein Lächeln,
Ständig hast Du nur vorbei gezielt.
Doch heute hat’s geklappt,
Alle Seile sind gekappt,
Die Tür ist ins Schloß gekracht,
Lange genug darüber nachgedacht,
Deine Schüsse, die sind wohlgesetzt,
Hast den Mob vor Dir hergehetzt.
Feuer - Feuer - Feuer - Feuer
Schädel bersten,
Menschen krümmen sich.
Sieh da, zwei tote Kinder,
Was kümmert’s mich.
Was hält das Leben für Dich bereit?
Jeden Tag voll Seelenpein,
Nur Selbsthaß ist Dir noch geblieben,
jetzt sind mal die anderen dran,
Sterben muß nun jedermann,
Töten, töten – wie im Wahn.
Feuer - Feuer - Feuer - Feuer
Hey, ein Bauch ist aufgeplatzt,
Das viele warme Blut,
Drei Treffer mitten ins Gesicht,
Ja, ich fühl mich gut.
8. Wieder daheim
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