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EDEN WEINT IM GRAB LYRICS

Traumtrophäen Toter Trauertänzer

"Traumtrophäen Toter Trauertänzer" (2004)

1. Den Herbstlaubreigen Tanzt Der Tod
2. Des Träumers Melancholie
3. Im Blutrausch Schreien Engel Schrill
4. Schwarze Gräber Einsamseen
5. Untergang Im Rosenmeer
6. Sinfonie Des Schlafes
7. Leidenschaft In Rot
8. Monologe Trüber Wortgewalt
9. Wenn Die Welt Im Traume Flieht
10. Oh, Grabesstille...
11. Zeiten(w)ende







1. Den Herbstlaubreigen Tanzt Der Tod

Vergessen hängt mein Leib am morschen Ast
Ledern, furchtgegerbt die Haut
Myriaden dunkler Jahre hängend ohne Rast
Insekten, Staub und Stein im Wahn verdaut

Die Waldgeister jedes Jahr in Panik fliehen
Wenn des Frühjahrs Pracht sich übers Land ergießt
Im Tod die Jahre still vorüber ziehen
Verdorrtes Schlingewerk den Hals umschließt

Refrain:
Der Blätterreigen tanzt mir am Gebein
Herbstlaub ums blasse Antlitz weht
Hört Ihr die Seelen Eurer Toten schreien
Die Zeit hier nur langsam vergeht...

Vom Durst gequält im heißen Sommerdunst
Dürre Finger winken wie im Traum herab
Erschrecken ist der Toten wahre Kunst
Ein Baum, ein Ast, ein ewiges Grab

Zärtlich, sanft bedeckt vom kalten Schnee
In den Venen friedlich friert mein Blut
Auf dass die Zeit nun still hier steh
Und meine alte Seele endlich ruht




2. Des Träumers Melancholie

Es wirft der Herbst sein Leichentuch herab
Auf kahle Felder die der Frost zerfrisst
Hektisch sucht der Wolf sein Wintergrab
Wenn der Sonnenschein die Welt vergisst

Chorus:
Herbstlaub singt im Grund
Des Verfalls Melodie
Es tönt aus tiefstem Schlund
Des Träumers Melancholie

Still fegt ein Schrei die Bäume kahl
Bedeckt Äste mit dem Silberband
Die Seen werden eisig, trüb und fahl
Raureif überzieht das triste Land

Ich schleich durch buntes Laub zum Vergnügen
Erfreu mich an dem Frieden, der Luft
Von der Stille lass ich mich betrügen
Tief einatmend des Todes Duft




3. Im Blutrausch Schreien Engel Schrill

Es schläft ein alter Mann am Rand der Welt
Malt traumbeseelte Schlösser in den Sand
Vergessenheit des Nachts sie überfällt
Goldblasse Kunst vergeht am Zeitenstrand

Bridge:
Am morschen Rad der Zeit nur drehen
Zurück, zurück zum ersten Tag
Durchs Himmelstor zum Ursprung sehen
Als Gottes Geist im Nebel lag

Chorus:
Im Blutrausch schreien Engel schrill
Ermordend die vergangene Zeit
Am Strand wo nichts bestehen will
Herrscht triste Dürre weit und breit
Im Blutrausch schreien Engel schrill
Abtötend die Erinnerung
Im Wahn zerreißend Spuren still
Ins Vergessene ein letzter Sprung

Des Ozeans Wellen löschen immerzu
wenn Forsetis Winde sanft nur wehen
Die kargen Spuren unserer Zeit im Nu
Machen lautlos alles ungeschehen

Im Zeitenmeer mein Blut
Durch dunkle Jahre treibend
Trotzt es Sturm und Flut
Nun und für immer bleibend
Als Teil der Kunst im Sein
Fließt es durch die Jahre
Im roten Schlund allein
Es großen Geist bewahre




4. Schwarze Gräber Einsamseen

Kreischend pfeifen Winde Totensang
Als dunkle Himmel sich erbrechen
Vor Jahren unser Lied verklang
Seitdem sich die Zeiten an mir rächen

Vom Wasser aufgequollen und entstellt
Getrieben jahrelang durch finstere Gründe
Wie ein Träumer der im Tode fällt
Bedeckt von Herbstlaub, Eis und Sünde

Chorus:
Für dich, für dich, oh Liebste mein
Will ich ewig hier begraben sein
In schwarzen Gräbern unterm Meer
Einsamseen lasten auf mir schwer

Nach dir, nach dir sehnt sich mein Leib
Ertrunken in Angstwässern, hilflos, kalt
Im Einsamreich ich dir Gedichte schreib
Als der Toten Murren durch die Äste schallt

Im Schilfrohr stummes Ächzen bleicher Feen
Ihre Stimmen klagen panisch in der Nacht
Mein Geist zerschwimmt in Einsamseen
Deine Liebe hat mich auf den Grund gebracht

Trübe Wassermärchen nachts erzählt
Denen es an Licht und Leben fehlt
Als die See im Herbst das Haupt bedeckt
Trübe Wassermärchen, Trauerbrand
In diesen Tiefen einst mein Leib verschwand
Seitdem sich hier der Geist versteckt




5. Untergang Im Rosenmeer

Es soll regnen über uns ein Blumenmeer
Der Rosenduft uns sanft ertränken
Im Lieben fällt das Atmen schwer
Tausend Rosen möchte ich Dir schenken

Chorus:
Oh, ich sehne mich so sehr
Bei meiner Liebsten zu sein
Dass ein blutiges Meer
Uns für immer verein

Im Blut der Blumen untergehen
Welch farbenfroher Tod im Frühlingshain
Im Untergang das Sein verstehen
Ewiglich will ich bei Dir sein




6. Sinfonie Des Schlafes

Sinfonie des Schlafes wie der Fische Schall
Im Reich der Orgel geht die Blüte auf
Fernab der Welt nah dem Verfall
Wahnsinns Noten wie des Baches Lauf

Imaginär dem Gotte Ebenbild
Ein Kind der Zeit entflohen Qual und Pein
Müder Körper, der Geist so wild
In der Abgeschiedenheit allein

Bridge:
Gräser im Antlitz gelber Augen
Fischer schreien in der Flussnacht klar
Blumen im Wahnsinn ihrer Blüte
Vögel kreischen sich das Leid gewahr

Chorus:
Gedanken brechen aus der Hölle aus
Hellwach durch das Tränenmeer
Der Schlaf ist nun die Form des Seins
Das Leben lastet schwer
Der Schlaf ist nun die Form des Seins
Sein will ich nicht mehr...

Gefesselt tief im Wachseinswahn
Im Angesicht ein Schimmer voller Schmerz
Wachsamkeit, Toten-Elan
Erlöschen das Feuer brennend im Herz

Weck mich mit Musik zur letzten Zeit
Meine Augenlider werden nicht mehr fallen
Reich mir den Trunk der Schlaflosigkeit
Von fern her hör ich ihre Stimmen hallen...




7. Leidenschaft In Rot

Eintauchend in die Glut der Welt
Siedend heiß mein Blut pulsiert
Im Feuerstrom ein Schrei vergellt
Als in den Venen laut das Gift flaniert

Kreischend sterben jene die sich nie ergaben
Im Lavastrom des Zeitenlaufs
Für all jene die am Untergang sich laben
Bricht ein Reich der Freude auf

Chorus:
Leidenschaft in Rot
Kriechend, siechend schwillt die Feuersbrunst
Leiden schafft der Tod
Heißet, preiset hoch des Feuers Gunst

Knisternd walzt durchs Tal des Sein
Der Götter grelles Hass-Ventil
Aura aus Gold, des Engels Schein
Verschmelzung mit dem Weg, dem Ziel

In den kochendheißen Fluten ungestüm
Tauch ich in des Wesens Grund hinab
Befreiung aller Sinne durch das Ungetüm
Schmerzauflösung hier im Flammengrab

Leise meine Glieder sich zersetzen
Blutig in den Tiefen wilder Lava Flut
Als die Flammen meinen Leib zerfetzen
Schwebt der Geist voll Wonne in der Glut




8. Monologe Trüber Wortgewalt

Erinnerung erweckt den Traum
Leidenschaft, Gedankenspiel
Farbe füllt den dunklen Raum
In den die Wortgewalt einst fiel

Schattenspiele, farblos, bunt
Sprache tötet die Gedanken ab
Worte reiben meine Seele wund
Freudig schmiss ich ihren Sinn ins Grab

Chorus:
Mit taktloser Gewalt das Wort
Den Gedanken zerstört
Mit welcher Sehnsucht der Gedanke
Nach Sprache sich sehnt
Doch bleibt er unerhört

Die Farbe schluckt des Duftes Klang
Im porösen Kleid der Ausdruckswelt
Um eine neue Sicht ich rang
Mit dem Wort das keinen Sinn enthält

Monologe nur im trüben Grau
Als die Sprache ihren Wert verlor
Aus Worten ich das Nichts erbau
Ein Königreich steige daraus empor




9. Wenn Die Welt Im Traume Flieht

Still, still, wenn die Mutter ruft
Aus deren Leib das Leben kroch
Mutter flüstert sanfte Worte
Sanfte Worte bitterer Sorte

Schweig, schweig, denn ihr Stummenschrei
Kreischt schweigend übers Land
Flüstert lautlos durch die Welt
Die ihn so still am Leben hält

Chorus:
Und wenn die Welt im Traume flieht
Durch fremdes Aug der Träumer sieht
Im Reich der Leere fesselfrei
Aufgehend in der Mutter Schrei
Erkennend dann die eigene Wut
Die in der Höllenfeuerglut
Entfachte Flammen die zu töten
Stets so bitter war von Nöten

Still, still, wenn die Mutter weint
Ängstlich, blutend, deprimiert
Mutter weint die Weltenträne
Nach ihrer Angst ich still mich sehne

Schweig, schweig, wenn sie sich erhebt
Um uns alle zu verschlingen
Mutter ist Leben und Vergehen
Dein will ich sein, dich stumm verstehen

Ach hätt' ich doch, ach hätt' ich doch
Mit dem Wahne durch die Nacht getanzt
In den letzten Stunden nackter Fantasie
Ach hätt' ich doch, ach hätt' ich doch
Ihr die Last im Traume abgenommen
Als unsere Mutter einst nach Freiheit schrie




10. Oh, Grabesstille...

Heute Morgen wurde ich begraben allein
Die Zeit ohne dich scheint endlos zu sein
Der Platz an meiner Seite kalt und leer
Das Einsamsein es fällt mir ach so schwer

Es quält die Sehnsucht mir mein tristes Herz
Regungslos verharrend hier im Schmerz
Würmer und Maden zersetzen meinen Leib
Während ich Dir diese Zeilen schreib

Chorus:
Kein Geräusch stört meine Grabesstille
Als diese Verse in die Haut ich brenn
Mit Blut geschrieben ist mein Liebeswille
Auf dass kein Grab mich von Dir trenn
Für meinen liebsten Schatz sei dies Gedicht
Damit unsere Liebe niemals bricht

In feuchten, dunklen Gräbern einst verscharrt
Was bin ich in dein süßes Bild vernarrt
Zentnerschwer ruht dunkle Erde über mir
Versperrt mir ewiglich den Weg zu Dir

Die Blumen wachsen über mir im Hain
Ich hör sie nach der Sonne schreien
Im Vergessensein fernab der Zeit
Übermannt mich triste Einsamkeit

Der Verfall nagt lustvoll hier an mir
Dabei will ich nur zurück zu Dir
Das Einsamsein es fällt mir ach so schwer
Denn heute Morgen ist schon Jahre her




11. Zeiten(w)ende

Wenn sich der Lebensbaum zur Erde neigt
Und seine Früchte darreicht dem Verfall
Der Himmel sich in graustem Schimmer zeigt
Und dunkler Klagesang klingt ohne Schall

Wenn dann der letzte Tag ins Nachtsein fällt
Und Geier an den Menschen nagen
Wenn nicht mal mehr das Wort das Sein erhält
Und stummen Geist die Fragen plagen

Dann steigt aus finstren Gründen auf
Ein Wesen das in sich vereint
Das Ende und den Weiterlauf

Ein Wesen dessen Herz noch glüht
Während die Welt im Schlafe weint
Ein neues All in ihm erblüht

 


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