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CUMULO NIMBUS LYRICS
"Minne Met Und Moritaten" (2002)
1. Praeludium 2 2. In Muro 3. Tyrann 4. Morgenlatte 5. Wirtshaus 6. Vogelfrey 7. Blumenmeer 8. Abschied
1. Praeludium 2
2. In Muro
Sie ward bekannt im weiten Reich
durch Eitelkeit und Pracht
Ihr Antlitz hold, die Haut so weich
doch in ihr da herrschte die Nacht
Sie hegte Hass gen jede Maid
die schöner als sie selber
Sie wollt, daß sie die Schönste bleibt
und lockte sie auf die Felder
Die blitzende Klinge in zierlicher Hand
so lauert sie auf jene...Und schnitt durch deren Kehle!
Das Blut das aus den Kehlen troff
das fing sie auf und eilte
zurück, nach haus, ins fürstliche Schloß
wo sie die Türen verkeilte.
In güldner Wanne da badet sie, ach
im Blute ihrer Sünden
weil sie sich davon mehr Schönheit versprach
doch Liebe tat sie nie finden
Mit blitzender Klinge in zierlicher Hand
so lauert sie auf jene...
Und schwarz war ihre Seele!
Und als das Volk erfuhr was geschah
zerrt man sie vor Gerichte
Der Schultheiß schnell ihre Schuldigkeit sah
Er glaubte die Geschichte
Verklagt und verhaßt so stand sie dort
schuldig tat sie sein
Man brachte sie am Pranger fort
3. Tyrann
Das Land ist öd und ausgepresst
das Korn trägt keine Ähren
das Vieh ist dürr und niemand lässt
die mageren Schafe scheren.
Die Hungersnot zieht übers Land,
der Tod folgt allzugleich
nur einer trägt ein Prachtgewand
und ist unendlich reich
Der Landvogt, der ist ein Tyrann
ein grausig ungerechter Mann
ein Lügner und ein Schuft
Landsleut, s`ist Zeit etwas zu tun
wir dürfen nun nicht länger ruhn
macht eurem Ärger Luft!
Laßt den Landvogt sterben
hängt ihn auf am nächsten Ast
sonst wird er das noch erben
was du noch an dir hast
Heut trifft sich der geheime Rat
am Stadel in den Bergen
das ist die höchst verbot`ne Tat
habt acht auf Landvogts Schergen
Die Tat, die wird heut nacht erdacht
am Stadel in dem Wald
bald ist der Landvogt umgebracht
durch einen Hinterhalt!
In ein paar Tagen ist`s soweit
da kommt der Vogt wie jede Zeit
um Steuern einzutreiben
Die Schlucht, die wird zu seinem Grab
da stürzen wir den Schuft hinab
und müssen nie mehr leiden
4. Morgenlatte
Ein Strahl der Sonne kitzelt mich
weckt mich aus meinem Traum
Die Drossel singt ein Lied für mich
dort über mir im Baum
Heut ist der Tag den sehnlichst ich
und lange schon erwart`
zum Tanz, zum Fest, zum Spiel zieht`s mich
die Stadt, die prunkt so feierlich
man hat an nichts gespart
Schalmeien und Hörner klingen laut
Spielleut`rufen zum Reigen
Dort drüben steht die junge Braut
Was schön ist, will sich zeigen
Und bei dem Tanz da sah ich sie
das Mädchen aus dem Traum
Ein schön`res Antlitz sah ich nie
doch bevor ich kann erreichen sie
erwach ich unterm Baum!
5. Wirtshaus
Die Schenke in dem Dorfe, die ist heute
voll finsterer und zwielichtiger Leute
Die Luft ist voll vom Lärm, vom Rauch vom Grölen
der Wein, der Met, das Bier das fließt in strömen
Die Musiker, die spielen wilde Lieder
und eines davon, das hört man immer wieder:
Wirt schenk ein, vom lieblichsten Wein!
Auf ihr Zecher
hebt die Becher
und leert den Krug in einem Zug
Tanzen, springen,
wilde Lieder singen,
davon kriegen wir nie genug!
Das Trinken ist ein wahrliches Vergnügen,
ein jeder greift belustigt nach den Krügen.
Begehrende Blicke wirft man auf die Maiden
an deren Schönheit kann man sich wohl weiden.
Man greift ihnen dann zärtlich schon ums Mieder
und singt im rauen Chore immer wieder:
Wirt schenk ein, vom lieblichsten Wein!
6. Vogelfrey
Hast du jemals aufgeschaut
vom Marktplatz, als ich dir gewunken
mit meinem Blick, ich hab geglaubt
an dich, tief ins Gebet versunken
Seit hundert Jahren steh ich schon
in meiner Nische auf dem Dom,
sah niemals einen andren Ort,
doch sehne ich mich weit, weit fort
Wie beneide ich euch Tauben
Die ihr bei mir nistet Jahr für Jahr
Ach, könnt ich eure Schwingen rauben
und fliegen wie ihr wunderbar
Ich wünsche mir zwei weite Flügel,
ein Körper, der aus Fleisch und Blut,
ich flöge über Tal und Hügel
in die Abendglut
Warum hast du dich bretrogen,
als du mich einst gemacht?
Du siehst ja eh niemals nach oben
wo ich bete für dich Tag und Nachtund mauerte sie ein!
7. Blumenmeer
Die Sonne gleißt klar vom Himmelszelt
das heute vergißmeinichtblau
Freude und Lust liegt über der Welt
auf Halmen, Blüten und auf Blättern glitzert Tau
Die Sonne, die hat mich aufgeheizt
wie dich, mein Mädchen, auch
nackte Haut hat mich aufgereizt
mit viel Verlangen fasse ich um deinen Bauch
Ein lauer Wind weht sanft umher
als wir uns heiß umschlingen
wir taumen in ein Blumenmeer
und die Vögel ringsherum, die singen
So liegst du nackt im Blumenmeer
das heute vergißmeinichtblau
dein Körper neigt sich zu mir her
und auf deiner bloßen Haut glitzert Tau!
Als ich deinen Körper küsse
wird mir klar bewußt:
Die einz`ge Wonne dieses Morgens
ist die Fleischeslust!
8. Abschied
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