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BERGTHRON LYRICS
"Leben Und Lebenswille" (2007)
1. Tagesraunen 2. Die Harpunen Jagen Wieder 3. Im Walhornbann 4. Unter Schroffen Segeln 5. Tausend Berge, Tausend Fl�sse
1. Tagesraunen
Wenn die riesigen Eisschollen im warmen Tauwind bersten
und sich krachend übereinander türmen,
dann hört ihr das Donnern des Eisganges.
Dann steht ihr inmitten Lif und Lifthrasirs lebensspendendem Atem.
Dann zeigt euch das Leben wie zäh es ist
- selbst das starre Eise bricht.
Seht ihr wie die holde Sonne sich im offenen Wasser wieder erblickt.
Sich lang betrachtend, dreht und wendet,
und vor lauter Freude ihr goldenes Auge blitzt.
Wie sie ihre hellen Haare schmückt,
wie sie sanft in den Wellen tanzt und hüpft.
Wie sie nach der langen, entbehrungsvollen Zeit,
all die winzigen, sich nach Licht und Wärme windenden Geschöpfe
mit ihrem wiedererstrahlten Antlitz beglückt und bescheint.
Hört ihr, wie all die großen und kleinen Geister rufen -
da Ihr nun die Ehre, ein begrüßendes und schallendes Lachen gebührt!
2. Die Harpunen Jagen Wieder
Wir jaulten an diesem herrlichen Tag,
an dem die Sonne so langsam tiefe Wunden riß,
Wir brüllten voller Freude,
und sie, sie zerrte weiter,
mit flammenden Strahlen an der kalten Haut.
Wir sahen, wie kleine Risse erst, zu riesigen Feldern wuchsen.
Von ihnen zogen kleinste Linien,
spalteten die Kälte und weiteten sie zum Meer.
Gaben die Schiffe wieder frei.
Seht nur - die Schiffe sind nun wieder frei!
Ja, schaut nur!
Die Harpunen jagen wieder.
Die Wasser weichen unserem heißen Fieber.
Seht uns tanzend - weit unter eurem Boot,
wir färben unseren Himmel im schönsten Rot.
Unser Glück kennt nun keine Grenzen.
Jagdfieber durch und durch!
Auf kleinen Booten liegend, wankend und schaukelnd,
folgen wir den flinken Robben.
Weit draußen vor unseren Inseln ziehen die Riesen,
riesige Fontänen schießen geräuschvoll in die Luft.
Ja, diese Klänge haben wir so lange vermißt,
ihre Gesänge so lang ersehnt.
Wir sind so hungrig,
starren erwartungsvoll, zitternd ins schäumende Meer.
Ja, schaut nur!
Die Harpunen jagen wieder.
Die Wasser weichen unserem heißen Fieber.
Seht uns tanzend - weit unter eurem Boot,
wir färben unseren Himmel im schönsten Rot.
Endlich nun, packen kräftige Hände uns,
umschlingen unsre schlanken Körper.
Letzte Worte ereilen unsre Ohren,
bevor wir die eisigen Fluten durchtrennen -
so, wie die Sonne vor uns das Winterschild zerteilte.
Letzte Gesänge der Frauen,
die uns so liebevoll im Winter liebkosten.
O, Jagdglück sei uns hold, Heimkehr schimmert,
ist der Sippe Gold.
...Gold...Gold...Gold...
3. Im Walhornbann
Durch eisige Wasser drängt
- Glück bringt's dem, der's fängt.
Mit elfenbeinfarbenem Zahn,
das Einhorn der Meeresgöttin Ran.
Eine Kerbe ritzt du fest hinein,
des Knochens Geist bindet sich an dein'n.
Nun ein feines Loch man schlägt,
für das Leder, das es trägt.
Um den Hals gehängt bringt's Glück
- als Kraftbringer gilt das edle Stück.
Weist dir den Weg an dunklen Tagen,
so künden der alten Götter sagen.
Eine Kerbe ritzt du fest hinein,
des Knochens Geist bindet sich an dein'n.
Nun ein feines Loch man schlägt,
für das Leder, das es trägt.
Einmal, zweimal sollst du überlegen,
bevor es dich begleiten soll auf deinen Wegen.
Aller Göttersegen birgt auch die Gefahr,
bist du seines Bannes nicht gewahr.
Eine Kerbe ritzt du fest hinein,
des Knochens Geist bindet sich an dein'n.
Nun ein feines Loch man schlägt,
für das Leder, das es trägt.
Denn verlierst du das elfenbein'ne Gut,
verläßt dich alle Kraft, alles Glück, aller Mut.
Schwach und brüchig fühlt sich dein Gebein,
so sehr ersehnst du seinen hellen Schein.
4. Unter Schroffen Segeln
Im wogenden Meer
und zähen Wind,
segelt ein wildes Heer
lautlos und geschwind.
An des Seepferdes Seiten,
sind Schild an Schild gereiht.
Sein Hals ragt in des Himmmels Weiten,
seine Segel sind dem Wind geweiht.
Hier ist nicht das Lachen der Sonne,
nur des Drachenkopfes böser Blick.
Salz in Haar und Bart heißt hier Wonne,
Kampf und Zehren ist ihr Geschick.
Sie suchen und erflehen ihrer Götter Land,
eine Felseninsel im Meer aus Eis und Feuer.
Gesegelt und gerudert bis an aller Welten Rand,
erreichen sie nun riesige Eis- und Berggemäuer.
Des alten Heimes Stamm werfen sie über Bord.
Von reißender Strömung erfaßt, treibt er in den Sund.
Dort wo er strandet, entsteht ihr geweihter, neuer Ort,
zwischen dem Wasser und der Götter Bergen Schlund.
Eine lange, lange Fahrt voller Schmerz und Pein;
ist es bis zu der Götter hohen Heim.
Doch mit Hoffnung geweiht, gereicht im Rund;
geht das Horn von Mund zu Mund.
Da erstrahlt und wächst Männermut als heller Schein;
denkt die Wasserriesen schwach und klein.
Und so segeln sie Tag für Tag, Stund um Stund;
über Ägirs wildem Reich bis an Asgards rauen Schlund.
5. Tausend Berge, Tausend Fl�sse
...und tausend Worte für das, was sie umhüllt.
Weißer Tod und Leben fressendes Weiß,
weiße Stille und weißes Nichts.
Man nennt uns starre Kälte und Winterhaut.
Wir heißen Winternebel und Kältefaust;
das Böse,
welches von den unteren Grotten aufsteigt -
tausendfacher, unsterblicher Hauch.
Wir sind die Lebensgrimmen - Nachtkristall des Nordens,
tausend gefrorene Tränen formen unsren Leib,
unsre Arme aus tausend stummen Bergen,
unsre Beine aus tausend starren Flüssen,
mit dem Atem von tausend Winden.
Doch niemand, der die gewaltige Schönheit bewundert,
niemand, der sich in das scheinbar tote Land verirrt,
in das Land der tausend Berge und tausend Flüsse...
Alles Land gehört nur uns, uns und den Wölfen,
dem Eisriesen, der Schamanin mit ihrem starken Stamm,
dem Nordstern und seinem weit gereisten Licht.
Die Sonne ist nur selten uns ein Gast,
doch der Mond strahlt uns immer zu, ist so weiß wie wir.
Wir sind die blaßen Geister, die man Winter nennt.
Wir nehmen altes Leben, wir schaffen Raum für junge Seelen.
Unsre Kälte gräbt den Weg, auf dem schwarze Schatten...
...tausendfach ins lichte Leben gehn!
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