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ATRORUM LYRICS
"Himmelsstürmer" (2003 Demo)
1. Jagdzeit 2. Waldgeist
1. Jagdzeit
Schließet mir die Augen, lasst mich im Dunkel stehen.
Schließet mir die Lunge, lasst mich zu Staub zergehen.
Hier in meiner Kammer erwarte ich den jüngsten Tag.
Rot-eisern sind die Wände in meinem kalten Grab.
Wo seid ihr hin ihr Führer mit unserer Revolution?
Blendend wie Gesalbte, wo blieb unsere Vision.
Verraten und vergessen, gekauft von Geld und Macht.
Das uns - wie unsere Väter - um den Verstand gebracht.
Und jene, die euch glaubten, die schwach vor Ehrlichkeit.
Und jene, die euch trauten, in dummer Einfältigkeit.
Die habt ihr hier vermauert, jenseits von Zeit und Licht.
Dass keiner uns betrauert. Die Zukunft kennt uns nicht.
Es ist Zeit, aufzustehen, Träume zu zerschlagen!
Es ist Zeit, zu gehen nach keiner Revolution!
Es ist Zeit, zu sehen, um vergangenes zu begraben!
Es ist Zeit, zu vergehen in der Evolution!
Es ist Zeit, zu jagen, was gestern wild und frei!
Es ist Zeit, zu sagen, was uns alle befreit!
Es ist Zeit, zu tragen das rechte Konterfei!
Es ist Zeit zu jagen, zu Jagen ist die Zeit!
Ist es Zeit, aufzustehen, Träume zu zerschlagen?
Ist es Zeit, zu gehen nach keiner Revolution?
Es ist Zeit, zu sehen, um vergangenes zu begraben!
Es ist Zeit, zu vergehen in der Evolution!
Ist es Zeit, zu jagen, was gestern wild und frei?
Ist es Zeit, zu sagen, was uns alle befreit?
Ist es Zeit, zu tragen das rechte Konterfei?
Ist es Zeit zu Jagen? - zu jagen ist die Zeit!
2. Waldgeist
Buntes Herbstlaub, tanzende Schatten, Mutter Wald im Nebelkleid
Lass uns wandern hinaus im unsere kleine Welt, in mein buntes Märchenland
In meinen Traum.
Der Wind flüstert in den Zweigen ein leises Requiem an den Tag
Und Schatten tanzen fröhlich Reigen da die Sonne darnieder lag
Siehst du jene Schatten mich umgarnen, wie sie tanzen und wie sie locken.
Waldgeister sind's, die ihre Netze tarnen. Und mein Blut beginnt zu stocken.
Bin ich trunken noch von Lebensglück, treten meine bösen Geister nun hervor.
Und ihr Lächeln macht mich noch verrückt. Angst und Dunkelheit steigen langsam empor.
Bleib in meinem Traum, lass mir den Frieden, eure Welt zu schauen, in meiner zu liegen.
In rotem Laub, auf weitem Feld, mir so vertraut: meine kleine Welt.
Wärme in meinen Adern, Abendsonne im Gesicht,
Frieden ohne zu hadern, Waldgeister finden mich hier nicht.
Blutend verendet die Sonne am Horizont.
Und triumphal steigt aus den Schatten empor: Die bleiche Scheibe, der Mond.
Geselle des Gevatters, magst du in Kälte Erden nun regieren.
Der Welt Nebel, Schatten, Nacht aufoktroyieren.
Fratze des Nichtseins, du starrst mich an bleich wie der Tod.
Wachst über starre Düsternis, über Alpträume, Elend und Not.
Dein Dunstschleier erfasst mich, erdrückt meine Lungen, schnürt mich mit Kälte ein.
Die Schergen sehen höhnisch die Protraktion meines gequälten Seins.
Dein Odem, er vergiftet mich und meine Welt.
Ich steh allein, kann ihn nicht fliehen.
Du erniedrigst mich zum bloßen Schatten meiner Existenz.
Du bist der Hölle kalter Paladin.
Blätter, sie flüstern, rauschen. Der Mond scheint so hell wie der Tag.
Vergangne Zeiten lauschen dem Unheil, das bald kommen mag.
So steh ich nun allein vor dunklem Feuerschein.
Dämonisches Bild, die Szenerie geisterhaft schändlicher Travestie.
Geister im Tanz im Schattenschein treiben mich mit Freuden in den
Irrsinn vor Angst vorm Schattensein. Ich flieh vor dem Kataphrakt
Tod, dem Kupferstich. Hilflos stehe ich dir
Gegenüber und blicke dein Angesicht. Blicke den Hohn!
Mitten in meinen Kopf hinein tanzt sich der teuflische Feuerschein.
Reitet der Kataphrakt, bereit für meinen Tötungsakt.
Geister im Tanz im Schattenschein treiben mich mit Freuden in den
Irrsinn vor Angst vorm Schattensein. Ich flieh vor dem Kataphrakt
Not der Menschenjagd, doch ich bin umringt von Schatten,
Gevatter Tod, der Menschen plagt, nimm mich bei dir auf!
Ein Wind streift silbern die Wipfel, mit einem Mal zerfällt meine Angst
Zu Staub und küsst meine Lider, mit einem Mal sehe ich ganz klar.
Der Wald, er steht still und schweiget. Lichtfetzen tänzeln und laden mich ein
Ihnen zu folgen durch taufrische Nacht, den Stimmen auf dem Pfad der vorher nicht war.
Lichtertanz im Schattenschein. Ich sehe die Zweieinigkeit von Dunkel und Hell
Geborgenheit schließt mich in die warmen Arme.
Ein Waldgeist ist um mich - strahlend und nah.
Die Nacht, sie scheint wunderbar. Der Nächte Gestalten umsäumen meinen ruhigen Schlaf.
Jähes Erwachen aus honigsüßem Traum, die Schatten ergreifen mich mit eisernen Fäusten.
Ich spür die Pein. Kälte umschließt meine Seele, ich bin in ihr.
Ich bin die Kälte, alles wird eins, Waldgeist erfülle mich mit froher Misanthropie!
Ich bin die Sonne, ich bin der Mord!!
Die Zweieinigkeit, im Spiegel ich selbst. Zurück tief im ich finde ich mich.
Ertränke ich in mir das Leid, entsage meiner Menschlichkeit.
Und meine Märchenwelt in sich zusammenfällt.
Bunte Fetzen nun vergehen, wie Herbstlaub mich umwehen.
Misantroph!
Menschenwelt o sei verflucht, die ihr die Angst nur sucht.
Ihr sterbt aus mir, ich werde kalt, und von mir bleibt ein Geist im Wald.
Waldgeist!
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